Preisvergleich Wer in Deutschland am meisten für Wasser bezahlt

Erfrischendes Nass: Preise für Wasser unterscheiden sich erheblich
Foto: Ralf Hirschberger/ picture alliance / dpaWiesbaden - Wer in Sachsen-Anhalt seinen Wasserhahn aufdreht, wird vergleichsweise kräftig zur Kasse gebeten. Dort kostet die Wasserversorgung einen Haushalt durchschnittlich fast 600 Euro im Jahr - 1,8-mal so viel wie in Bayern. Das geht aus einer Studie des Statistischen Bundesamts hervor.
Laut der Erhebung zahlt ein Modellhaushalt in Deutschland pro Jahr im Schnitt 440,99 Euro für 80 Kubikmeter Trink- und Abwasser. Doch die Preise für Wasser unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland zum Teil erheblich (siehe Tabelle).
Am meisten zahlen der Statistik zufolge die Menschen in Sachsen-Anhalt: Dort müsse der Musterhaushalt jährlich 589,89 Euro ausgeben. Ähnlich hoch sind die Preise in Sachsen und Brandenburg. Am günstigsten kommen dagegen die Bayern weg: Hier zahlt ein Musterhaushalt laut Statistik pro Jahr gerade einmal 324,26 Euro. Ebenfalls vergleichsweise wenig kostet das Wasser für Haushalte in Niedersachsen und Baden-Württemberg.
Jährliche Trinkwasser- und Abwasserentgelte in Deutschland am 1. Januar 2010 (in Euro)
Land | Durschnittliche Wasserkosten* |
---|---|
Baden-Württemberg | 373,60 |
Bayern | 324,26 |
Berlin | 555,52 |
Brandenburg | 560,57 |
Bremen | 425,37 |
Hamburg | 396,34 |
Hessen | 433,80 |
Mecklenburg-Vorpommern | 516,09 |
Niedersachsen | 359,35 |
Nordrhein-Westfalen | 515,82 |
Rheinland-Pfalz | 393,81 |
Saarland | 534,48 |
Sachsen | 579,11 |
Sachsen-Anhalt | 589,89 |
Schleswig-Holstein | 372,00 |
Thüringen | 519,15 |
Bundesdurchschnitt | 440,99 |
Quelle: Statistisches Bundesamt
Nicht nur die jährliche Grundgebühr für Wasser und Abwasser unterscheidet sich zum Teil stark, auch der Kubikmeterpreis schwankt von Bundesland zu Bundesland. So zahlen Verbraucher in Niedersachsen 1,21 Euro pro Kubikmeter für ihr Trinkwasser, in Berlin werden 2,17 Euro fällig.
Grund für die teils erheblichen Unterschiede seien unter anderem topografische und geologische Verhältnisse. Hinzu kämen Faktoren wie die unterschiedliche Siedlungsstruktur oder der Aus- und Neubau von Trinkwasser- und Abwassernetzen, so das Statistikinstitut.