Wegen höherer Rohstoffkosten Großbrauereien planen starke Anhebung der Bierpreise

Die Coronapandemie hat viele Brauereien schwer getroffen. Nun wollen Branchenriesen wie Veltins und Radeberger ihre Einnahmen erhöhen – und planen für Anfang 2022 teils kräftige Preiserhöhungen.
Flaschen in einer Veltins-Anlage

Flaschen in einer Veltins-Anlage

Foto: Rainer Jensen / dpa

Bier wird voraussichtlich schon bald auf breiter Front teurer. Eine Reihe großer Brauereien hat angesichts gestiegener Energie-, Logistik- und Rohstoffkosten Preiserhöhungen für das kommende Frühjahr angekündigt.

Neben Deutschlands größter Brauereigruppe Radeberger wollen auch Pils-Marktführer Krombacher sowie Veltins ihre Preise für Fass- und Flaschenbier erhöhen, wie sie der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag bestätigten. Zuvor hatte der Branchendienst »GetränkeNews« über die Pläne berichtet. (Hier geht es zum Artikel .)

Eine Sprecherin der Radeberger-Gruppe begründete die Preiserhöhungen mit massiven Kostensteigerungen bei Energie, Logistik, Leergut sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. Krombacher verwies darauf, dass die letzte große Preisanpassung immerhin drei Jahre zurückliege. Nach Schätzungen des Branchendienstes »GetränkeNews« dürfte das Glas Bier in der Kneipe durch die Preiserhöhung zwischen 30 und 50 Cent teurer werden, der Kasten Bier im Getränkemarkt um rund 1 Euro.

Preiserhöhungen Anfang 2022

Allerdings haben die Bierliebhaber noch eine Schonfrist: Radeberger will erst im Februar mit den Preisanhebungen beginnen. Die Preise für den Einzelhandel sollen sogar erst im Mai steigen. Krombacher und Veltins wollen Anfang April an der Preisschraube drehen.

Deutschlands Brauereien haben schwierige Jahre hinter sich. Die Coronapandemie hat der Branche stark zugesetzt, wegen der monatelangen Schließungen in der Gastronomie. Teils mussten Bierbrauer dazu übergehen, Biervorräte wegen Ablauf des Haltbarkeitsdatums zu vernichten.

Je stärker die Betriebe mit dem Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft verbunden waren, desto gravierender waren die Umsatzeinbrüche. Im Mittel lag das Absatzminus bei 23 Prozent im vergangenen Jahr. Zwar zogen die Verkäufe von Flaschenbier für den Privatverbrauch an, allerdings verdienen die Brauer daran geringere Margen.

beb/dpa

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