Absicherung für Angehörige Starke Preisunterschiede bei Risikolebensversicherungen

Wind- und Kitesurfer auf dem Steinhuder Meer
Foto: Peter Steffen/ picture alliance / dpaDas Wort ist lang und sperrig: Risikolebensversicherung. Und beliebt ist das Finanzprodukt auch nicht gerade. Es findet sich nicht in der Rangliste der zehn häufigsten Versicherungen in Deutschland, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft vor einigen Monaten mitgeteilt hat.
Die Stiftung Warentest bricht nun eine Lanze für dieses Versicherungsprodukt. Die Verbraucherschützer haben für die aktuelle Ausgabe von "Finanztest" (hier der Link zur Stiftung Warentest ) Angebote von 40 Versicherungsunternehmen untersucht und die günstigsten Anbieter ermittelt.
Nach Ansicht von "Finanztest" braucht jeder, der Angehörige finanziell absichern muss, diese Police. "Der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist auch nicht nur für gefahrenträchtige Berufe wie Pilot, Dachdecker oder Feuerwehrmann sinnvoll", schreiben die Verbraucherschützer.
So wirkt sich Rauchen auf den Tarif aus
Der Schutz vor einem finanziellen Ruin der Hinterbliebenen kostet demnach nicht viel. Beispiel: Ein 35-jähriger Verwaltungsfachangestellter zahlt bei einer Versicherungssumme von 250.000 Euro und einem Abschluss auf 30 Jahre beim günstigsten Anbieter 210 Euro jährlich. Voraussetzung: Der Kunde raucht nicht (für Raucher kostet der gleiche Tarif knapp 600 Euro).
Gesiegt hat in dieser Beispiel-Untersuchung der Anbieter Europa, der Tarif heißt: E-RL. Der zweitgünstige Tarif für Nichtraucher kommt vom selben Anbieter, heißt E-RL (Standard) und kostet 241 Euro. Dahinter folgen die Hannoversche mit T1N10 (Klassik) und DLVAG mit Lou (DL), die jeweils 310 Euro kosten.
Nachversicherungsgarantie - eine sinnvolle Sache
Ein Preisvergleich lohnt sich. Der teuerste Anbieter verlangt für diesen Modellkunden 1042 Euro pro Jahr - also rund fünf Mal so viel wie der günstigste. Wie die Stiftung Warentest betont, bieten teure Verträge keine entscheidenden Vorteile. "Der Preis ist das Hauptkriterium bei der Auswahl", schreiben die Verbraucherschützer.
Wichtig sei aber die Wahl der passenden Versicherungssumme. Faustregel sei, dass die Versicherungssumme das Drei- bis Fünffache des Jahresbruttoeinkommens betragen sollte. Ebenso ist die Laufzeit ein wichtiges Kriterium. In der Regel, so "Finanztest", reichen 15, 20 oder 25 Jahre - so lange etwa, bis die Kinder finanziell auf eigenen Beinen stehen. Sinnvoll sei auch eine Nachversicherungsgarantie. Das sichert dem Kunden das Recht zu, noch Jahre nach Vertragsschluss ohne erneute Gesundheitsprüfung die Versicherungssumme erhöhen zu können.
Welche Policen braucht wirklich jeder? Und welche sind nur in bestimmten Fällen nötig? Das zeigt diese Übersicht.