Starker Franken Deutsche sparen sich Schweizer Schokolade

Die Deutschen sind die besten Kunden für die schweizerischen Schokoladenhersteller - noch. Der starke Franken hat Exporte aus der Schweiz stark verteuert und den Absatz um ein Fünftel einbrechen lassen.
Schokoladentafeln mit Schweizer Nationalflagge

Schokoladentafeln mit Schweizer Nationalflagge

Foto: Patrick Seeger/ dpa

Die Schweizer Schokolade ist den Deutschen zu teuer geworden. Der Verkauf im wichtigsten Absatzmarkt Deutschland ist im zweiten Jahr in Folge eingebrochen, wie der Verband der Schweizerischen Schokoladenfabrikanten, Chocosuisse, am Dienstag mitteilte.

Im vergangenen Jahr exportierten die Schweizer nur noch rund 17.400 Tonnen Schokolade nach Deutschland, das waren 19 Prozent weniger als im Jahr 2015. Auch der Umsatz ging im selben Zeitraum in ähnlicher Größenordnung zurück. Schon 2015 war das Geschäft um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen.

Nachdem die Schweizerische Nationalbank Anfang 2015 den Euro-Mindestkurs aufgehoben hatte, seien alle Schweizer Exporte 20 Prozent teurer geworden, begründete der Verband die Entwicklung. "Die deutschen Verbraucher sind sehr preisbewusst", sagte Verbandspräsident Urs Furrer. Deutschland blieb aber trotzdem der größte Absatzmarkt noch vor Großbritannien, Frankreich und den USA.

Insgesamt produzierte die Schweizer Schokoladenindustrie vergangenes Jahr 2,3 Prozent mehr Schokolade als 2015, fast 186.000 Tonnen. Der Umsatz stieg um ein Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Franken (umgerechnet rund 1,6 Milliarden Euro). Besonders in den USA zog das Geschäft an, der Absatz legte 2016 um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.

Die Schweizer selbst verzehrten im Schnitt eine Tafel Schokolade weniger als 2015: insgesamt elf Kilogramm. Der Importanteil lag erstmals bei mehr als 40 Prozent. Das liege ebenfalls am starken Franken, hieß es.

nck/dpa
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