Stiftung Warentest Urlauber sollten bei Krankenversicherung auf Coronaschutz achten

Familie am Strand auf Mallorca: Besser keine Auslandsreise ohne Krankenversicherung
Foto: John-Patrick Morarescu / dpaDer Fortschritt bei den Impfungen macht Hoffnung auf ein Ende der Coronapandemie und damit auch auf Urlaubsreisen. Bei der Wahl ihrer Auslandskrankenversicherung sollten Verbraucher auch darauf achten, dass diese eine Covid-19-Erkrankung abdeckt, raten Experten der Stiftung Warentest.
Sie haben rund 90 Tarife überprüft, jeweils etwa die Hälfte für Einzelpersonen und Familien. Fast zwei Drittel schnitten mit »sehr gut« ab. (Hier geht es zu den kostenpflichtigen Testergebnissen .)
Testsieger für Einzelreisende sind die Tarife der DKV und der Ergo Krankenversicherung (Note jeweils 0,6). Mit knapp zehn Euro für Neukunden unter 65 Jahren liegen sie im unteren Preisbereich.
Bei den Tarifen für die ganze Familie liegt der Versicherer Vigo an der Spitze (Note 0,7) – mit rund 47 Euro Jahresbeitrag allerdings auch der teuerste der getesteten Familientarife.
Angesichts der Coronapandemie bewerteten die Prüfer auch den Aspekt »Leistung im Fall von Krieg, Pandemie, Epidemie, Kernenergie«. War dieses Ergebnis mangelhaft, sackte das Gesamtergebnis um eine Note ab. Fast alle Anbieter im Test leisten jedoch ohne Einschränkungen. Wo der Schutz fehlt, vergaben die Prüfer lediglich die Note »ausreichend«.
Keine Versicherung auf Reiseportalen abschließen
Zur Vorsicht raten die Verbraucherschützer bei Coronaschutzangeboten von Reiseveranstaltern. Diese reichen nach Angaben von »Finanztest« als Versicherungsschutz im Ausland nicht aus. Sie seien an bestimmte Buchungs- und Reisezeiten gebunden und griffen nicht bei anderen Erkrankungen. Ähnliches gilt für Versicherungen über die Kreditkarte. Im Vergleich zu den getesteten Tarifen bieten sie meist weniger und binden Leistungen an Auflagen.
Auch wer bereits eine Auslandskrankenversicherung laufen hat, sollte die Konditionen überprüfen, raten die Verbraucherschützer. Denn neue Verträge böten oft bessere Bedingungen. Wer schon eine länger laufende Auslandskrankenversicherung hat, sollte klären, ob diese etwa eine Covid-19-Erkrankung abdeckt. Ein alter und neuer Vertrag können durchaus parallel laufen, der neue Versicherer muss das nur wissen, schreiben die Tester. In seinen Bedingungen sollte stehen, dass er Ansprüche an andere Versicherer selbst regelt.
Stiftung Warentest rät, sich nicht erst auf den letzten Drücker um eine Versicherung zu kümmern und die Policen nicht auf einem Reiseportal abzuschließen. Die Tarife dort gebe es meist nur in Kombination mit anderen Versicherungen.
Auch Privatversicherte sollten eine Auslandskrankenversicherung prüfen – und zwar, wenn ihre Police zwar im Ausland zahlt, aber keinen Rücktransport einschließt.