Stiftung Warentest zu Immobilienkrediten Wahl der falschen Bank kann 70.000 Euro kosten

Die Bauzinsen sind niedrig, da kann man nicht viel falsch machen bei der Hausfinanzierung. Oder doch? Die Stiftung Warentest warnt: Wer nicht aufpasst bei der Kreditwahl, kann Zehntausende Euro verschenken.

Die ohnehin seit Langem extrem niedrigen Zinsen für Immobilienkredite sind seit Jahresbeginn noch einmal weiter gesunken. Doch die kleinen Zahlen sind trügerisch: Obwohl zwischen den Zinsangeboten von diversen Banken und Baufinanzierern nur geringfügige Unterschiede zu bestehen scheinen, haben die es in sich, mahnt die Stiftung Warentest.

Für die neue Ausgabe ihrer Zeitschrift "Finanztest" hat die Stiftung Warentest die Konditionen gängiger Finanzierungsmodelle verglichen. Selbst zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter liegen dabei auf den ersten Blick verhältnismäßig geringe Differenzen, was den Zinssatz angeht.

Ein Beispiel: Im Testszenario "Einfamilienhaus für 500.000 Euro und mit 50.000 Euro Eigenkapital" sowie 15 Jahren Festzinsbindung verlangt der Testsieger auf 1,5 Prozent Darlehenszinsen, das schlechteste Angebot liegt hingegen bei 2,66 Prozent. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lagen die Bauzinsen im Schnitt noch bei mehr als 4 Prozent.

Zum vollständigen Bericht der Stiftung Warentest geht's hier .

Das Problem: Über die gesamte Darlehenslaufzeit summieren sich die zusätzlich zu zahlenden Zinsen bei dem schlechteren Angebot auf etwa 70.000 Euro, haben die Tester errechnet. Das liegt an den langen Laufzeiten für Immobilienkredite über mehrere Jahrzehnte sowie Zinseszins-Effekten. "Wer bei der Suche nach dem günstigsten Angebot nicht genau hinschaut, verschenkt schnell Zehntausende Euro", heißt es bei "Finanztest".

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Hinzu kommt: Viele Banken überarbeiten ihre Konditionen regelmäßig. Ein derzeit günstiger Anbieter bietet in einigen Monaten womöglich verhältnismäßig schlechte Konditionen an. Zudem hängen die Zinsen stark vom konkreten Objekt ab. "Finanztip" rät Kaufinteressenten deshalb, sich am besten Angebote "von mindestens zwei Vermittlern, von Banken in ihrer Region und von ihrer Hausbank einzuholen und zu vergleichen".

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