Suche nach Ehec-Quelle EU hebt Warnung vor spanischen Gurken auf

Gurkenanbau im spanischen Almeria: Vermuteter Verlust von 200 Millionen Euro
Foto: Bodo Marks/ picture alliance / dpaBrüssel - Nun ist es amtlich: Die europaweite Gesundheitswarnung vor spanischen Gurken im Zusammenhang mit dem Fund des Darmkeims Ehec ist aufgehoben. Man habe den Warnhinweis im europäischen Schnellwarnsystem entfernt, teilte die EU-Kommission am Mittwochabend in Brüssel mit: "Die jüngsten Ergebnisse haben gezeigt, dass das spanische Gemüse nicht verantwortlich für den Ausbruch von Ehec in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten ist." Auch Tests der spanischen Behörden seien negativ ausgefallen.
Die EU-Kommission hatte ihre Warnung vor spanischen Gurken am vergangenen Donnerstag ausgesprochen. Deutschland hatte die EU-Länder vor den Ursachen der Infektion offiziell gewarnt. Zuvor waren in Hamburg auf Salatgurken aus Spanien Ehec-Erreger entdeckt worden. Laboranalysen ergaben mittlerweile jedoch, dass die Keime nicht zu der Art gehören, die die Welle von Infektionen ausgelöst hatten.
Der spanische Verband der Obst- und Gemüseproduzenten und -exporteure vermutet, dass die Ehec-Negativschlagzeilen pro Woche einen Verlust von 200 Millionen Euro verursacht haben. Das spanische Gesundheitsministerium erklärte, die Aufhebung der Warnung sei ein "sehr wichtiger Schritt, um so schnell wie möglich wieder Normalität im spanischen Landwirtschaftssektor herzustellen". Das Ministerium betonte erneut, rechtliche Schritte gegen die Hamburger Gesundheitsbehörden zu prüfen, die spanische Gurken für die Erkrankungen verantwortlich gemacht hatte.
Die deutschen Behörden suchen weiter unter Hochdruck nach der Ursache für den Ausbruch der Krankheit, an der in Deutschland bislang mindestens 16 Menschen gestorben sind. Auch EU-Gesundheitskommissar John Dalli hat Deutschland aufgerufen, seine Bemühungen zu verstärken, um die Infektionsquelle rasch zu finden.