Teure Energie Mietern drohen hohe Nachzahlungen fürs Heizen

Der kalte Winter und gestiegene Energiepreise könnten vielen Mietern noch teuer zu stehen kommen. Laut Mieterbund drohen hohe Nachzahlungen für Heizkosten. Besonders teuer wird es bei Ölheizungen.
Heizkostenabrechnung: Hohe Nachzahlungen drohen

Heizkostenabrechnung: Hohe Nachzahlungen drohen

Foto: dapd

Berlin - Viele Vermieter in Deutschland verschicken in diesen Tagen die Heizkostenabrechnung für das vergangene Jahr. Mieter müssen sich dabei auf hohe Nachzahlungen einstellen. Der kalte Winter und höhere Energiepreise hätten für einen Anstieg der Kosten um bis zu 35 Prozent gesorgt, teilten der Deutsche Mieterbund (DMB) und die gemeinnützige Beratungsgesellschaft "co2online" mit. Besonders teuer sind demnach Ölheizungen. Besserung ist nicht in Sicht: Die Experten sagen für 2011 einen weiteren Preisschub beim Heizen voraus.

Beispielrechungen zeigen, dass das Beheizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl im vergangenen Jahr durchschnittlich 850 Euro kostete. Das waren 220 Euro (plus 34,9 Prozent) mehr als 2009. Mieter mit Erdgasheizungen zahlten 805 Euro und damit 20 Euro mehr (plus 2,5) als 2009. Die Heizkosten für Fernwärme stiegen um 20 Euro auf 880 Euro (plus 2,3).

Für die Berechnungen wurden bundesweit knapp 88.000 Gebäudedaten ausgewertet. Als Hauptgrund für die gestiegenen Kosten gaben die Experten den harten Winter und damit eine lange Heizperiode an. Zudem ziehen die Energiepreise stetig an. Heizöl habe sich 2011 bisher um 25 Prozent verteuert, Fernwärme um fast sieben Prozent und Erdgas bisher um knapp vier Prozent, errechneten die Experten. Laut Mieterbund wird ein Viertel der Gasanbieter noch in diesem Herbst seine Preise erhöhen. Ein anderer Teil hat dies bereits getan.

Einen Überblick über die Entwicklung der Kosten und Prognosen enthält der neu veröffentlichte Heizspiegel . Mit dessen Hilfe können Verbraucher ihre eigenen, auf der Abrechnung ausgewiesenen Kosten mit den Durchschnittswerten vergleichen. Der Mieterbund mahnte Immobilienbesitzer zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Nur so könnten Eigentümer sich und ihre Mieter auf lange Sicht unabhängig von der Energiepreisentwicklung machen. Immerhin 40 Prozent der Energie würden im Gebäudebereich verbraucht.

mmq/AFP
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