Schnell wachsender Fisch US-Lebensmittelaufsicht lässt Gen-Lachs zu

Erstmals hat die Lebensmittelbehörde FDA ein genetisch verändertes Tier zum Verzehr freigegeben: In den Vereinigten Staaten darf künftig besonders schnell wachsender Lachs verkauft werden - ohne besondere Kenntlichmachung.
Lachsproduktion in London: Genetisch veränderte Tiere auf dem Teller

Lachsproduktion in London: Genetisch veränderte Tiere auf dem Teller

Foto: KI PRICE/ REUTERS

In den USA könnte erstmals genetisch veränderter Fisch auf die Teller kommen. Ein genetisch veränderter und dadurch schneller wachsender Lachs könne ohne Bedenken verzehrt werden, entschied die US-Lebensmittelaufsicht (FDA) am Donnerstag nach mehrjähriger Prüfung. Der Fisch sei ebenso sicher wie gentechnisch unveränderte Varianten, hieß es in einer Mitteilung .

Eine spezielle Kennzeichnung der Verpackungen dieses Lachses sei nicht nötig, erklärte die FDA. Die Behörde hatte bereits vor mehr als fünf Jahren erklärt, dass der Verzehr des fraglichen Lachs' vermutlich unbedenklich sei, die offizielle Entscheidung fiel jedoch erst jetzt. Die Zulassung des gentechnisch veränderten Fischs hatte eine kleine Firma bereits in den Neunzigerjahren beantragt, wie die "New York Times" meldet .

Was heißt das für die TTIP-Debatte?

Es handelt sich um das erste genetisch veränderte Tier, das die FDA zum Verzehr freigibt. Zahlreiche Verbraucherorganisationen kritisierten die Entscheidung und kündigten an, dagegen vorzugehen. Ob und gegebenenfalls wann modifizierter Lachs tatsächlich in Läden und Restaurants kommen könnte, war zunächst nicht klar.

Die Entscheidung dürfte die Debatte um das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der Europäischen Union wieder befeuern. Die Sorge vor der Einfuhr genetisch veränderter US-Lebensmittel ist vor allem in Deutschland ein Kritikpunkt. Zuletzt gab es in der EU-Kommission zwar offenbar Pläne, dem Verhandlungspartner Zusagen für höhere Sozial- und Umweltstandards abtrotzen.

In Deutschland hatte die Bundesregierung jedoch die Pläne für eine Kennzeichnungspflicht genetisch veränderter Lebensmittel verschleppt. Verschiedene Gutachten hatten zudem davor gewarnt, dass TTIP und Ceta dieses Vorhaben gefährdeten. So erwartet der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags sogar Klagen der USA, sollte die EU eine entsprechende Kennzeichnungspflicht einführen.

mxw/dpa
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