Werbeanrufe So viele Beschwerden über unerlaubte Telefonwerbung wie noch nie

Bei der Bundesnetzagentur gingen im vergangenen Jahr insgesamt 80.000 Meldungen über unerlaubte Anrufe ein – ein Negativrekord. Besonders ärgerlich: Viele Anbieter verschleiern ihre Nummer.
Eine Frau mit Smartphone (Symbolbild): »Aggressive« Werbung

Eine Frau mit Smartphone (Symbolbild): »Aggressive« Werbung

Foto: via www.imago-images.de / imago images/MiS

Bei Anruf Werbung: Bei der Bundesnetzagentur gingen im vergangenen Jahr insgesamt knapp 80.000 Beschwerden über unerlaubte Telefonwerbung ein, wie die Behörde in Bonn mitteilte. Das waren 26 Prozent mehr als im Jahr 2020. Besonders häufig sind demnach Werbeanrufe für Energie-, Versicherungs- und Finanzprodukte, aber auch Zeitschriftenabonnements und Gewinnspiele werden »aggressiv« beworben.

In vielen Fällen werde zudem die Rufnummer unterdrückt oder täglich eine neue falsche Nummer aufgesetzt, erklärte die Netzagentur. Das sei »ein weiterer schwerer Rechtsverstoß zulasten der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie zulasten der rechtmäßig agierenden Wettbewerber«, erklärte Behördenpräsident Jochen Homann. Die Angerufenen könnten Werbeanrufe so schwerer erkennen und die Ermittlungen der Behörde würden erschwert.

Die Rufnummernunterdrückung sei »inakzeptabel«, erklärte Homann. Zum 1. Dezember 2021 habe der Gesetzgeber den Bußgeldrahmen daher von 10.000 Euro auf 300.000 Euro erhöht. »Wir werden die Täter mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgen.«

Im vergangenen Jahr verhängte die Behörde zudem Bußgelder in einer Gesamthöhe von 1,4 Millionen Euro wegen unerlaubter Telefonwerbung. Auch das war eine Steigerung gegenüber den Vorjahren.

Wer als Verbraucherin oder Verbraucher Werbeanrufe erhält, ohne dass hierfür eine Einwilligung vorliegt oder obwohl ein Werbewiderruf ausgesprochen wurde, kann sich bei der Bundesnetzagentur melden. Um die Täter überführen zu können, sind möglichst präzise und detaillierte Angaben hilfreich, wie die Behörde betonte.

mic/AFP
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