Verbraucherpreise Inflation auf höchstem Stand seit Februar 2020

Die Verbraucherpreise ziehen weiter an. Ursache sind vor allem höhere Kosten für Energie und Benzin.
Zapfsäule an einer Tankstelle: Kosten für Energie und Benzin stiegen besonders stark

Zapfsäule an einer Tankstelle: Kosten für Energie und Benzin stiegen besonders stark

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Sven Hoppe / dpa

Der Preisauftrieb für Waren und Dienstleistungen in Deutschland hat sich im März weiter beschleunigt. Die Inflationsrate lag bei 1,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte . Im Februar hatte die Rate noch bei 1,3 Prozent gelegen.

Dieser stärkste Anstieg der Verbraucherpreise seit Februar 2020 geht vor allem auf höhere Kosten für Energie und Benzin zurück, Nahrungsmittel verteuerten sich im März nur um 1,6 Prozent im Vergleich zum März 2020, die Preise für Wohnungsmieten blieben gar stabil.

Der starke Anstieg der Energiepreise um 4,8 Prozent kann mit der seit Jahresbeginn geltenden CO2-Abgabe aus dem Klimapaket erklärt werden. Auch die Aussicht auf eine bessere Weltkonjunktur nach der Coronarezession 2020 sowie das Ende der Senkung der Mehrwertsteuersätze dürfte sich preistreibend ausgewirkt haben. Sie waren in der zweiten Jahreshälfte 2020 von 19 auf 16 beziehungsweise von sieben auf fünf Prozent gesenkt worden, um die Konjunktur anzukurbeln.

Steigende Preise in den kommenden Monaten erwartet

Im Dezember hatte die Inflationsrate noch bei minus 0,3 Prozent, im Januar bei 1,0 und im Februar bei 1,3 Prozent gelegen – jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im direkten Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im März um 0,5 Prozent.

Fachleuten zufolge könnte die Inflation ab Jahresmitte die Zweiprozentmarke überspringen. »Die Teuerungsraten werden in den kommenden Monaten in luftige Höhen gehen«, sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Hierfür spricht, dass viele Menschen in der Coronakrise für viele Dinge wie Reisen, Restaurants oder Veranstaltungen weniger ausgaben. Dies könnte zumindest teilweise nachgeholt werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Währungsunion mittelfristig einen Wert von knapp unter zwei Prozent an.

Laut Statistischem Bundesamt war die Preiserhebung im März aufgrund der Coronakrise erneut schwierig, da einige Güter am Markt nicht verfügbar gewesen seien. Die endgültigen Ergebnisse für März 2021 sollen am 15. April veröffentlicht werden.

apr/Reuters/dpa
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