Verbraucherzentrale Hälfte aller Heizkosten-Abrechnungen ist fehlerhaft

Ärgerliche Nachrichten für Mieter: Laut einer Erhebung der Verbraucherzentrale stimmen etwa die Hälfte aller Heizkostenabrechnungen nicht. Am häufigsten bewerten Vermieter den Brennstoffverbrauch falsch. Auch die Berechnungsmethoden sind oft nicht nachvollziehbar.
Heizkostenabrechnung: Vermieter liegen oft daneben

Heizkostenabrechnung: Vermieter liegen oft daneben

Foto: dapd

Mainz - Wer zur Miete wohnt, sollte sich seine Heizkostenabrechnung ganz genau anschauen. Denn Vermieter machen bei fast der Hälfte der Aufstellungen Fehler. Das geht aus einer Studie der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hervor. Dabei wurden 648 Kostenaufstellungen der vergangenen zehn Jahre aus dem Bundesland analysiert. 47 Prozent der Abrechnungen erwiesen sich als fehlerhaft. Nur gut ein Drittel (36 Prozent) der Abrechnungen sei ohne erkennbaren Fehler gewesen. Bei 17 Prozent habe immerhin Klärungsbedarf bestanden.

Der häufigste Kritikpunkt ist der Brennstoffverbrauch. Ihn bewerteten Vermieter bei 16 Prozent der Abrechnungen falsch, vor allem bei Ölheizungen. In acht Prozent der Fälle berechneten sie die Heizkosten zu einem höheren Anteil als erlaubt nach dem Verbrauch - und entsprechend weniger stark über die Mietfläche.

Ein weiterer häufiger Mangel: Vermieter rechneten in sieben Prozent der Fälle Warmwasserkosten über eine Pauschale ab. Das ist der Verbraucherzentrale zufolge aber nur im Ausnahmefall zulässig. Zudem kritisierte die Organisation, dass die Aufteilung der Gesamtkosten zwischen unterschiedlichen Mietergruppen wie Privatmietern und gewerblichen Mietern, die bei sechs Prozent der Abrechnungen vorkam, oft falsch oder nicht nachvollziehbar sei.

Das Fazit der Verbraucherschützer: Bei Heizkostenabrechnungen liege "Vieles im Argen". Sie fordern von Hausverwaltungen und Vermietern mehr Genauigkeit. Ein nachvollziehbares Anliegen: Die Kosten für die Erstellung der Heizkostenabrechnung werden den Mietern schließlich zusätzlich in Rechnung gestellt.

ulz/AFP
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