Miet- und Kaufpreise Wo Wohnen kaum mehr erschwinglich ist

Freiburg im Breisgau: Höchster Wohnkostenanteil in Deutschland
Foto: imagoEin Großteil ihres Einkommens geht für's Wohnen drauf? Dann leben Sie sehr wahrscheinlich dort, wo fast alle leben wollen. In Großstädten und Metropolregionen wie München, Regensburg oder Heidelberg geben Menschen monatlich zwischen 23 und 28 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Dabei geht es um die kalten Immobilienkosten ohne Betriebs- und Nebenkosten. Das geht aus dem aktuellen Erschwinglichkeitsindex EIMX des Internetportals Immobilienscout24 hervor.
Der Index analysiert das regionale Verhältnis von Kaufkraft pro Haushalt und Wohnkosten. Am höchsten ist der Anteil demnach in Freiburg im Breisgau. 29,3 Prozent des monatlichen Nettohaushaltseinkommens gehen dort allein für die kalten Wohnkosten drauf. In der Stadt im Schwarzwald sei der Immobilienmarkt sehr dynamisch: Das bedeute eine hohe Nachfrage, kurze Vermarktungszeiten und konstant steigende Preise, heißt es.
Auch Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin belegen Plätze unter den Top Ten. Zwar sind die Quadratmeterpreise in der Hauptstadt mit 7,73 Euro noch vergleichsweise niedrig. Die Immobilienpreise passten sich jedoch zunehmend dem Niveau anderer deutscher Großstädte an - und das bei vergleichsweise geringen Einkommen.
Wohnkostenanteil - Die teuersten Städte Deutschlands
Rang | Stadt | Wohnkostenanteil an der Kaufkraft je Haushalt (2014) in % | Miete (2014) in /m² | Kaufpreis (2014) in /m² |
---|---|---|---|---|
1 | Freiburg im Breisgau | 29,3 | 9,92 | 3037 |
2 | München | 27,1 | 12,98 | 4316 |
3 | Regensburg | 23,2 | 8,36 | 2743 |
4 | Heidelberg | 23,1 | 9,54 | 2517 |
5 | Würzburg | 22,5 | 8,11 | 2216 |
6 | Frankfurt am Main | 22,5 | 10,43 | 2797 |
7 | Hamburg | 21,9 | 9,28 | 2810 |
8 | Trier | 21,9 | 7,58 | 1883 |
9 | Stuttgart | 21,5 | 10,04 | 2787 |
10 | Berlin | 21,4 | 7,73 | 2058 |
Wesentlich günstiger ist es hingegen in bestimmten Städten Sachsens, Niedersachsens, in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Mit 10,5 Prozent des Nettoeinkommens ist der Wohnkostenanteil in Salzgitter bundesweit am niedrigsten. In Pirmasens, Delmenhorst und Zweibrücken sind es zwischen 11,0 und 11,2 Prozent des Nettohaushaltseinkommens.
"In diesen Städten ist die wirtschaftliche Dynamik gering und der demografische Wandel hat zum Teil bereits eingesetzt", sagt Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei Immobilienscout24. Die Nachfrage auf den Immobilienmärkten sinke und führe zu einer Preisstagnation oder zu einem Preisrückgang.
Wohnkostenanteil - Die günstigsten Städte Deutschlands
Rang | Stadt | Wohnkostenanteil an der Kaufkraft je Haushalt (2014) in % | Miete (2014) in /m² | Kaufpreis (2014) in /m² |
---|---|---|---|---|
1 | Salzgitter | 10,5 | 5,23 | 826 |
2 | Pirmasens | 11,0 | 4,78 | 996 |
3 | Delmenhorst | 11,1 | 5,27 | 974 |
4 | Zweibrücken | 11,2 | 5,68 | 1018 |
5 | Hof | 11,4 | 4,95 | 906 |
6 | Remscheid | 11,8 | 6,07 | 1214 |
7 | Plauen | 12,0 | 4,77 | 790 |
8 | Hamm | 12,0 | 5,48 | 1161 |
9 | Wilhelmshaven | 12,2 | 5,21 | 920 |
10 | Zwickau | 12,3 | 5,24 | 793 |
Abschreckend wirken die in vielen Städten hohen Wohnkosten offenbar nicht: "Der Trend, in die Stadt zu ziehen, ist ungebrochen hoch", sagt Hebecker. Die gestiegene Nachfrage treibe die Mieten und Kaufpreise weiter in die Höhe. Mit vier Prozent nahm der Wohnkostenanteil zwischen 2011 und 2014 am stärksten in München zu. Normalverdiener könnten sich dort den Innenstadtbereich kaum mehr leisten, schreiben die Autoren.
Für den aktuellen Erschwinglichkeitsindex EIMX hat Immobilienscout24 das regionale Verhältnis von Kaufkraft pro Haushalt und Wohnkosten analysiert. Die ausgewerteten Daten stammen aus dem Jahr 2014.