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Studie: Die Ängste der Deutschen 2012

Foto: R+V Versicherungen

Euro-Crash, Jobverlust, Krankheit Davor haben die Deutschen Angst

Deutschland steht im Bann der Schuldenkrise. Eine Umfrage zeigt: Steigende Kosten durch die Euro-Turbulenzen machen den Bundesbürgern derzeit am meisten Angst. Jobverlust, Krankheit und Kriminalität bereiten den Menschen weniger Furcht.

Berlin - Die Angst vor der Schuldenkrise in Europa hat sich in den Köpfen der Deutschen festgesetzt: Wie schon im Vorjahr sorgt sich die Mehrheit der Bundesbürger um die Kosten, die deutschen Steuerzahlern durch Rettungsprogramme für schwächelnde Euro-Staaten entstehen. Das geht aus der am Donnerstag in Berlin veröffentlichen Studie "Die Ängste der Deutschen 2012" der R+V Versicherung hervor.

Demnach befürchten fast drei Viertel aller Bundesbürger, dass sie die Rechnung für die Euro-Schuldenkrise bezahlen müssen. Mit 73 Prozent der Befragten erreicht diese Furcht demnach den zweithöchsten Wert, der jemals in der Ängste-Studie gemessen wurde - zugleich eine Steigerung von drei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Dahinter folgen die Angst vor einem Zusammenbruch des Euro, den 65 Prozent der Befragten fürchten, und die Sorge über Missmanagement bei den EU-Institutionen. 60 Prozent aller Befragten sehen die Finanz- und Wirtschaftskraft Deutschlands durch Beschlüsse der Europäischen Union gefährdet.

Steigende Lebenshaltungskosten treiben Deutsche um

Für die repräsentative Studie werden seit mehr als 20 Jahren jeweils rund 2500 Bürger nach ihren größten Sorgen befragt. Neben einer gesonderten Erhebung zu aktuellen Themen umfasst die Studie einen festen Katalog an alljährlichen Fragen.

Hier ist 2012 die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten zum 13. Mal in den vergangenen 20 Jahren Spitzenreiter - 63 Prozent der Befragten gaben dies als Sorge an. Auf dem zweiten Platz, mit 55 Prozent der Befragten, liegt die Furcht vor der Überforderung der Politiker, gefolgt von der Befürchtung, dass sich die Wirtschaftslage verschlechtern könnte. Immerhin mehr als jeder Zweite (52 Prozent) hat Angst vor einem Konjunktureinbruch - vier Prozent mehr als vor einem Jahr.

Je tiefer die Fragen ins Privatleben abzielten, desto gelassener zeigten sich die Deutschen: Ängste vor Jobverlust, Krankheit und Straftaten gingen deutlich zurück. Der Studie zufolge macht jedem dritten Deutschen die Angst vor Arbeitslosigkeit zu schaffen - der tiefste Stand seit 1994. Vor dem Hintergrund des aktuell robusten Arbeitsmarktes zeige das Ergebnis, "dass sich das Risiko, arbeitslos zu werden, nur auf einen Teil der Beschäftigten konzentriert, beispielsweise auf die geringer qualifizierten Arbeitnehmer", sagte der Politologe Manfred Schmidt, der die Studie begleitet.

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Studie: Die Ängste der Deutschen 2012

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Die Ängste der Deutschen 2012 - jährlich wiederkehrende Fragen

Die Deutschen haben große Angst vor... in %
Steigenden Lebenshaltungskosten 63
Überforderung der Politiker 55
Schlechterer Wirtschaftslage 52
Naturkatastrophen 52
Pflegefall im Alter 50
Schwerer Erkrankung 46
Spannungen durch Ausländer 41
Sinkendem Lebensstandard im Alter 40
Terrorismus 39
Höherer Arbeitslosigkeit in Deutschland 39
Drogensucht der eigenen Kinder 34
Eigener Arbeitslosigkeit 32
Vereinsamung im Alter 29
Krieg mit deutscher Beteiligung 29
Straftaten 22
Zerbrechen der Partnerschaft 16
Quelle: Infocenter der R+V Versicherung

Die Angst, ein Pflegefall zu werden, nimmt zwar nicht zu. Mit 50 Prozent liegt sie allerdings noch immer auf Platz fünf des Rankings. Deutlich an Bedeutung verloren haben hingegen die Ängste vor Terroranschlägen und die Beteiligung Deutschlands an einem Krieg. 39 Prozent aller Befragten fürchteten sich vor einem Attentat - der niedrigste Wert seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA .

nck/dpa/dapd
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