SPIEGEL ONLINE
Service Welche Versicherung für welche Orkanschäden zahlt
Die Katastrophe blieb glücklicherweise aus, doch das Orkantief "Xaver" hat Schäden hinterlassen. Welche Versicherung zahlt jetzt - und für was? Ein Leitfaden für Betroffene.
Hamburg - Der Orkan "Xaver" wütet am Freitag in weiten Teilen Deutschlands. Vielerorts beklagen die Menschen Sachschäden. Bäume wurden umgeknickt, Lkw umgeworfen, Dächer abgedeckt.
Viele Betroffene dürften gegen die Orkanschäden versichert sein. Doch welche Versicherung zahlt für was? Die Stiftung Warentest gibt dazu auf ihrer Website umfassende Tipps. SPIEGEL ONLINE fasst die wichtigsten zusammen.
- Rund 70 Prozent aller Orkanschäden entstehen laut Stiftung Warentest am Haus, zum Beispiel wenn der Wind das Dach abdeckt oder ein Baum auf das Gebäude stürzt. In diesem Fall greift die Wohngebäudeversicherung. Generell kommt sie ab Windstärke acht für Sturmschäden auf. Auch für Schäden an Gartenhaus und Garage. Doch Obacht: Nicht jede Police deckt solche Probleme ab. Es lohnt ein Blick in die Versicherungsunterlagen - und gegebenenfalls der Wechsel zu einem anderen Anbieter, das hilft zumindest für den nächsten Sturm.
- Läuft der Keller voll, hilft nur nur eine Elementarschaden-Zusatzversicherung. Sie ist in der Gebäude- und Hausratversicherung normalerweise nicht angeboten. Gefährdete Haushalte müssen sie extra buchen.
- Schäden im Haus sind Sache der Hausratversicherung. Sind durch den Sturm Einrichtungsgegenstände zu Bruch gegangen, müssen Sie sich an diesen Anbieter wenden. Gegebenenfalls müssen Sie nachweisen, dass Sie nicht einfach nur vergessen haben, ein Fenster zu schließen. Dafür kommt die Versicherung freilich nicht auf. Nicht versichert sind Gegenstände außerhalb der Wohnräume, zum Beispiel ein im Garten vergessener Kinderwagen.
- Sturmschäden an Autos begleicht die Teilkasko - ab Windstärke acht. Wer eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, ist auch bei geringeren Windstärken abgesichert. Wer wegen des Sturms einen Unfall verursacht, braucht eine Kfz-Vollkasko, um den Schaden ersetzt zu bekommen.
- Mietern sei generell angeraten, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Bei Extremwetterlagen ist diese besonders wertvoll. Wenn beispielsweise ein Blumentopf von Ihrem Balkon weht und einen Passanten trifft, dann haften Sie. Solche Unfälle können teuer werden.
Ein wichtiger allgemeiner Hinweis : Der Versicherte muss alles tun, um den Schaden zu mindern. Geht zum Beispiel ein Fenster zu Bruch, müssen Sie es unverzüglich abdecken, um Ihre Möbel zu schützen. Auch müssen Sie alle Schäden unverzüglich bei Ihrer Versicherung melden.
ssu