Krisenprofiteur Shell hat seinen Gewinn 2022 verdoppelt

Krise? Welche Krise? Nach Beginn des russischen Krieges in der Ukraine sind die Gas- und Ölpreise durch die Decke gegangen. Und Shell meldet die höchsten Gewinne seiner Konzerngeschichte.
Shell-Tankstelle in London: Rekordgewinn für den Ölmulti

Shell-Tankstelle in London: Rekordgewinn für den Ölmulti

Foto: Kirsty Wigglesworth / AP

Der Energiekonzern Shell hat im vergangenen Jahr dank hoher Öl- und Gaspreise einen Rekordgewinn erzielt. Der bereinigte Gewinn stieg auf 39,87 Milliarden US-Dollar (36,22 Milliarden Euro), wie der Konzern in Den Haag mitteilte.

Damit hat sich der Gewinn innerhalb eines Jahres rund verdoppelt. Mitverantwortlich für den Rekordgewinn ist das letzte Jahresviertel, das besser ausfiel als von Analysten erwartet.

Andere Ölkonzerne haben ebenfalls Rekordzahlen vorgelegt, zum Beispiel ExxonMobil, Chevron oder BP. Der Grund ist überall der gleiche: Das relativ niedrige globale Angebot an fossilen Brennstoffen in der Hochphase der Energiekrise hat deren Preise beflügelt.

Höhere Dividende für Aktionäre

Die Aktie von Shell legte am Vormittag um mehr als ein Prozent zu. Gerade der Gashandel sei der Treiber im letzten Quartal gewesen, so Analyst Tom Mills vom Analysehaus Jefferies. Diese Stärke sollte auch die Sorgen um das Flüssiggasgeschäft (LNG) zerstreuen.

Die Dividende für das vierte Quartal fällt angesichts dieser Zahlen ein wenig höher aus als gedacht: Shell zahlt seinen Anlegern 28,75 Cent pro Aktie, das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Außerdem hat der Ölmulti erneut ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das Management will Aktien in Höhe von vier Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Im abgelaufenen starken Jahr hatte es bereits reichlich Aktienrückkäufe gegeben, das vorherige Aktienrückkaufprogramm war gerade erst beendet worden.

Im Schlussquartal 2022 konnte Shell den bereinigten Gewinn innerhalb eines Jahres um mehr als 50 Prozent auf 9,81 Milliarden US-Dollar steigern. Analysten waren positiv überrascht, weil die Öl- und Gaspreise im Vergleich zum dritten Quartal etwas gesunken waren. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn fiel im Schlussquartal aber mit 10,5 Milliarden US-Dollar etwas geringer aus als vor einem Jahr.

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Der Ölkonzern hat seit diesem Jahr einen neuen Chef: Der Kanadier Wael Sawan hat die Führung zum Jahreswechsel von Ben van Beurden übernommen. Angekündigt wurde der Wechsel bereits im September.

mamk/dpa
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