Hamburg - Gemeinsame Arbeitsgruppen der TÜV-Süd-Niederlassung in China und der chinesischen Inspektions- und Quarantänebehörde (CIQ) sollen für einen intensiven Erfahrungsaustausch sorgen. Die CIQ hätte den ersten Schritt gemacht und sei auf den TÜV zugekommen, sagte Andreas Ruhl, Präsident des TÜV Süd in China.
Der TÜV Süd ist seit 1995 in China vertreten. Er beschäftigt insgesamt 450 Mitarbeiter an zehn Standorten im ganzen Land. Wie in Deutschland testen die Experten auch in China Produkte auf Originalität und Sicherheit.
Jetzt will der TÜV Süd erreichen, dass europäische Standards auch den Kontrollen der chinesischen Behörde zu Grunde gelegt werden. Auf diese Weise sei es möglich, die chinesischen Hersteller stärker für das Thema Produktsicherheit zu sensibilisieren. Bisher nimmt die CIQ chinesische Produkte nach einem bestimmten Schlüssel unter die Lupe, der TÜV Süd dagegen prüft diese Produkte nur nach Auftrag der Hersteller. Auch Spielzeuge werden deshalb häufig nur von chinesischer oder deutscher Seite geprüft, selten von beiden.
Der US-Konzern Mattel hatte in den vergangenen Wochen rund 21 Millionen Spielzeuge wegen bleihaltiger Farbe oder sich ablösender Teile zurückgerufen. Mehrere Politiker, darunter Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, hatten daraufhin verschärfte Richtlinien für die Sicherheit von Spielzeug gefordert und andernfalls mit einem Importverbot gedroht.
Daraufhin startete die chinesische Regierung eine Kampagne, um die Qualität der hergestellten Produkte zu verbessern. EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva schließt mittlerweile aber eine Art Spielzeug-TÜV nicht mehr aus. Aus Kostengründen lassen fast alle europäische Hersteller zumindest Teile in China produzieren. Verbesserte Kontrollen seien daher unerlässlich.