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Kunsthandel im Internet Picasso, 95.000 Dollar, sofort kaufen

Kunst für alle oder Spielerei für die Superreichen: Was taugen Onlineshops und Auktionsplattformen wie Artsy und Artnet?
aus DER SPIEGEL 5/2020
Künstlerin Schroeder in ihrem Atelier in Los Angeles: Pro Woche fünf Kaufanfragen über Instagram

Künstlerin Schroeder in ihrem Atelier in Los Angeles: Pro Woche fünf Kaufanfragen über Instagram

Foto: MARIANNA JAMADI

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Wer nicht weiß, wohin mit seinem Geld, sollte beim Onlinekunstshop Artsy.net vorbeischauen. Soll es ein Warhol-Siebdruck für 240.000 Dollar sein? Ein Dalí für 155.000 Dollar? Oder doch lieber ein Picasso, 20 mal 13 Zentimeter, für 95.000 Dollar? Alles so simpel zu erwerben wie ein Kochtopfset bei Otto: anklicken, Versandart auswählen und mit der Kreditkarte bezahlen.

Statt sich auf Ausstellungen herumzudrücken und sich vom Galeristen darauf testen zu lassen, ob man des Kaufes würdig wäre, kann bei Artsy jedermann Kunst erwerben. Preisklasse, Epoche, Größe und Farbe lassen sich über Filter einstellen. Und wer wissen will, ob das neue Ding zur heimischen Ottomane passt, kann sich in der App zeigen lassen, wie sich der Warhol im Wohnzimmer macht. Er muss nur die Handylinse auf die entsprechende Stelle an der Wand richten. Kaufempfehlungen, ähnlich wie bei Amazon, gibt es auch: "Wenn dir David Hockney gefallen hat, dann könnten dir auch Roy Lichtenstein und Claes Oldenburg gefallen."

Ist das nun das Ende des Snobismus im Kunsthandel, seine Demokratisierung gar? Oder verkommt Kunst so vollends zur Ware, bei der letztlich nur das Preisschild zählt?

Der Onlinehandel mit Kunst boomt. Werke im Wert von mehr als 4,6 Milliarden Dollar wurden 2018 über das Internet verkauft – immerhin sieben Prozent des Gesamtumsatzes der Branche von 67,4 Milliarden Dollar.

Der Erfinder von Artsy heißt Carter Cleveland, 33, und er hat es geschafft, 100 Millionen Dollar Kapital für seine Website einzusammeln. Bei Tech-Milliardären wie Google-Chairman Eric Schmidt, Twitter-Erfinder Jack Dorsey, PayPal-Co-Gründer Peter Thiel und Airbnb-Mitgründer Joe Gebbia. Und bei Vertretern der etablierten Kunstwelt: bei Supergalerist Larry Gagosian und Kunstmäzenin Darja Schuckowa, der Ex-Frau des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Auch in der digitalen Welt bleibt Kunst ein Spiel der Reichen, aber statt nur aufstrebende Künstler zu unterstützen, wird heute auch in Kunst-Start-ups investiert. Vielleicht ist es sogar die lukrativere Geldanlage.

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