Sorge um US-Konjunktur Euro steigt auf Drei-Monats-Hoch
Das düstere Bild, das die US-Notenbank von der Konjunktur gezeichnet hat, zeigt Wirkung: Der Euro nähert sich wieder der Marke von 90 US-Cent.
Frankfurt am Main - Händlern zufolge wächst unter den Anlegern die Sorge, die US-Konjunktur sei schwer angeschlagen und ein Aufschwung werde sich nicht so rasch einstellen wie bisher angenommen. Auslöser der Dollarschwäche war der am Mittwochabend veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Notenbank Federal Reserve (Fed).
Gegen Mittag bewegte sich der Euro bei Kursen um 0,894 Dollar nach einem vorläufigen Tageshoch von 0,8955 Dollar. Eine derart hohe Bewertung des Euro war zuletzt vor drei Monaten erreicht worden.
Händler zeigten sich von der anhaltenden Stabilität des Euro, der in dieser Woche fast anderthalb US-Cent gewonnen hat, zunächst überrascht. "Vielleicht war das eine verspätete Reaktion auf den US-Konjunkturbericht", sagte Ron Leven, Währungsstratege bei Lehman Brothers. Er wies jedoch darauf hin, dass die Umsätze am Devisenmarkt wegen der Urlaubszeit derzeit sehr gering seien, so dass schon kleinere Orders die Kurse bewegen könnten.
Seit Mitte Juli hat die Gemeinschaftswährung rund vier Cent gewonnen. Devisenexperten sehen darin einen stabilen Aufwärtstrend. Der Konjunkturbericht der Fed sei nur Auslöser erneuter Schübe nach oben gewesen, sagte ein Händler. "Es gibt eine ganze Reihe an Daten, die den Trend fundamental stützen." Dazu zähle die wachsende Zinskluft zwischen kurzfristigen Anleihen aus den USA und der Euro-Zone. "Ich halte den Euro weiterhin für unterbewertet", sagte Ulrich Beckmann, Volkswirt bei der Deutsche Bank Research.
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