15,4 Prozent Griechen korrigieren Haushaltsdefizit 2009 erneut nach oben

Erst 12,7 Prozent, dann 13,6 und jetzt 15,4: Die griechische Regierung hat die Zahlen für das Haushaltsdefizit 2009 schon wieder angepasst. Dieses Mal sind offenbar neu entdeckte Schulden von Krankenhäusern für die Korrektur verantwortlich.
Akropolis: Immer neue Schulden in Griechenland

Akropolis: Immer neue Schulden in Griechenland

Foto: Petros Giannakouris/ AP

Athen - Griechenland hat schon wieder neue Schulden entdeckt. Daher muss der größte EU-Schuldensünder das Staatsdefizit für 2009 ein weiteres Mal anpassen. Nach neuesten Informationen aus Kreisen des Athener Finanzministeriums beläuft sich der Fehlbetrag im Staatshaushalt des vorigen Jahres nun auf 15,4 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt.

Darüber habe Finanzminister Giorgos Papakonstantinou in Brüssel seine Kollegen der Eurogruppe informiert, berichtete der Athener Nachrichtensender Skai am Montag. Griechenland steht unter EU-Dauerkontrolle und muss sein Defizit bis 2014 unter die Grenze von drei Prozent drücken.

Anfang des Jahres war das Defizit 2009 zunächst auf 12,7 Prozent beziffert worden, später auf 13,6 Prozent. Anfang Oktober wurde dann in Regierungskreisen die Zahl 15,1 Prozent genannt, die nun offensichtlich auch zu niedrig gegriffen ist.

Als Grund für die jüngste Korrektur werden nach Darstellung der griechischen Presse neu entdeckte Schulden griechischer Krankenhäuser genannt und geringere Einnahmen von Städten, Gemeinden und Krankenkassen, für die der Staat geradestehen müsse.

Die Europäische Statistikbehörde Eurostat will am 22. Oktober aktualisierte Defizitwerte für die EU-Länder herausgeben, die den Zeitraum 2006 bis 2009 erfassen. Athen hat bereits der EU einen ersten Haushaltsentwurf 2011 vorgelegt.

Der Entwurf sieht eine neuerliche Verschärfung des Sparkurses vor. Erst vor kurzem hatte Griechenland angekündigt, dass es die Notfall-Kredite der EU un des Internationalen Währungsfonds pünktlich zurückzahlen will.

böl/dpa-AFX

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