Abkommen 5000 Spanier sollen Jobangebot aus Deutschland erhalten

Wartende Menschen vor spanischer Arbeitsagentur: Hoffnung aus Deutschland
Foto: SERGIO PEREZ/ REUTERSMadrid - In den kommenden vier Jahren sollen rund 5000 junge Spanier in Deutschland Ausbildung oder Beschäftigung erhalten. Dies ist das Ziel eines Abkommens, das Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Madrid unterzeichnete. Bei dem Treffen mit ihrer spanischen Amtskollegin Fátima Báñez García sagte von der Leyen, die jungen Leute würden in Deutschland "mit offenen Armen empfangen".
In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit derzeit bei 56 Prozent, das ist der zweithöchste Wert nach Griechenland in der EU. In Deutschland sind nur 7,6 Prozent der jungen Leute unter 25 ohne Job. 33.000 Ausbildungsplätze sind derzeit nicht besetzt.
Das Abkommen bedeute, "dass wir gemeinsam Instrumente voranbringen wollen, von denen wir wissen, dass sie wirken", sagte von der Leyen. Deutschland wolle Spanien beim Aufbau dieser Strukturen helfen. Ganz wichtig dabei sei, "die Wirtschaft im Boot zu haben".
Báñez betonte, das Abkommen biete ihren Landsleuten "große Chancen", da für Spanien die Beschäftigung junger Menschen hohe Priorität habe. Wichtig sei dabei auch der Schulterschluss auf europäischer Ebene. Das Memorandum nannte sie einen "sehr wichtigen Schritt bei der Unterstützung unserer jungen Menschen".
Die deutsch-spanische Absichtserklärung betont gemeinsame Anstrengungen, mehr junge Leute in Arbeit oder Ausbildung zu bringen. Gefördert werden soll auch die Mobilität der Betroffenen über Sprachangebote sowie durch Umzugs- und Bewerbungshilfen. Für das Programm von Bundesregierung und Bundesagentur für Arbeit stehen bis 2016 rund 140 Millionen Euro zur Verfügung.
Generell sollen zur Steigerung der Jugenderwerbsfähigkeit aber vorrangig europäische Finanzmittel genutzt werden. Unterm Strich sind es rund 22 Milliarden Euro für die kommenden Jahre. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit steht auch im Mittelpunkt des nächsten Treffens der 20 wichtigsten Industrieländer (G20) Ende Juli in Moskau.