Werner Hoyer
Westerwelle-Vize wird Chef von EU-Investitionsbank
Er wurde schon als Nachfolger seines Chefs Guido Westerwelle gehandelt, nun soll er milliardenschwere Kredite verantworten: Der FDP-Politiker Werner Hoyer wird neuer Präsident der Europäischen Investitionsbank. Die Aufgabe sei ihm "wie auf den Leib geschrieben", sagt der 60-Jährige.
Staatssekretär Werner Hoyer: Profilierter Außenpolitiker
Foto: Christof Stache/ ASSOCIATED PRESS
Brüssel - Die Hausbank der EU wird künftig von einem Deutschen geführt: Werner Hoyer soll neuer Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) werden. Er folgt auf den Belgier Philippe Maystadt, der zum Jahresende aus dem Amt scheidet.
Die Finanzminister der 27 EU-Staaten hätten sich am Mittwoch in Brüssel auf die Personalie geeinigt, teilten Diplomaten mit. Es habe eine "sehr breite Zustimmung" für Hoyer gegeben, sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Auch Spanien, das zunächst eine eigene Kandidatin nominierte, habe am Ende zugestimmt. Der Gouverneursrat der Bank muss den Vorschlag noch absegnen, dies gilt jedoch als Formsache.
Hoyer selbst hätte sich den Job als Außenminister durchaus zugetraut, sieht das Verhältnis zum Außenminister aber weiterhin als intakt an. "Manche Leute können sich gar nicht vorstellen, dass man mit Westerwelle befreundet sein kann. Aber ich nehme das für mich in Anspruch." Es gebe andere Gründe für den Wechsel. "Fachlich ist mir die Funktion wie auf den Leib geschrieben."
Die Europäische Investitionsbank ist die Bank der Europäischen Union, ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Sie erhält kein Geld aus dem EU-Haushalt, sondern besorgt sich die Mittel zur Finanzierung langfristiger Projekte auf dem Kapitalmarkt. Im vergangenen Jahr hat sie Finanzierungen im Wert von 83 Milliarden Euro genehmigt. Damit werden etwa Projekte zur Regionalentwicklung bezahlt.