Gnadenfrist für Banknote Bundesbank gibt Fünfhunderter noch bis Ende April aus

500-Euro-Scheine
Foto: MIGUEL MEDINA/ AFPDie Deutsche Bundesbank zeigt sich beim beschlossenen Ausgabestopp für den 500-Euro-Schein großzügiger als die meisten anderen Notenbanken im Euroraum. Noch bis einschließlich 26. April 2019 sind die Scheine bei der Bundesbank und der Österreichischen Nationalbank zu haben. Die anderen 17 nationalen Zentralbanken des Eurosystems werden die Ausgabe der lilafarbenen Banknote bereits am 26. Januar 2019 beenden.
"Wir haben uns für diese längere Frist entschieden, weil die deutsche und die österreichische Notenbank netto die meisten 500-Euro-Banknoten in Umlauf bringen", erklärte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann den Schritt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
EZB will so Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit bekämpfen
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte Anfang Mai 2016 entschieden, dass Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote "gegen Ende des Jahres 2018" eingestellt werden. Befürworter versprechen sich davon, dass organisierte Kriminalität, Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden: Denn in diesen Bereichen wird bevorzugt bar bezahlt. Ohne den 500er wird das jedoch schwer - im wahrsten Sinne des Wortes.
So bräuchte man, um zehn Millionen Euro übergeben zu können, 200.000 Fünfzig-Euro-Scheine, die zusammen 184 Kilogramm wiegen. Der 500-Euroschein macht solche Übergaben deutlich einfacher, hier reichen 20.000 Scheine für die gleiche Summe - die sind deutlich handlicher und wiegen zusammen nur rund 22 Kilo. Ob eine Abschaffung des Fünfhunderters Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit tatsächlich erschweren kann, ist jedoch umstritten. Außerdem bleiben die im Umlauf befindlichen Scheine gesetzliches Zahlungsmittel und sollen unbegrenzt umtauschbar sein.