Rekordtief
Arbeitslosigkeit sinkt auf niedrigsten Stand seit 1991
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland war im November so gering wie seit 24 Jahren nicht mehr. Insgesamt waren 2,633 Millionen Menschen auf Jobsuche.
Agentur für Arbeit: So viele Erwerbstätige wie bei Wiedervereinigung
Foto: Rolf Vennenbernd/ dpa
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November um 16.000 Menschen gesunken - auf 2,633 Millionen. Das sind 84.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,0 Prozent. Noch niedriger war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Juni 1991 mit damals 2,435 Millionen Erwerbslosen.
"Die Arbeitslosigkeit ist gesunken, Erwerbstätigkeit und Beschäftigung haben erneut kräftig zugenommen", sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. "Damit hat sich der Arbeitsmarkt auch in diesem Monat gut entwickelt."
Die Bundesagentur rechnet nun wegen der anhaltend guten Arbeitsmarktlage für dieses Jahr mit einem Milliardenüberschuss. Bis zum Jahresende werde die Behörde voraussichtlich ein Plus von 3,13 Milliarden Euro erwirtschaftet haben, sagte Weise. Als Ursache der guten Zahlen nannte Weise die deutlich gesunkenen Ausgaben für Arbeitslosenförderung und Insolvenzgeld. Zugleich hätten die Einnahmen bis Ende November um 100 Millionen Euro höher gelegen als eingeplant.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren im Oktober insgesamt 43,4 Millionen Menschen erwerbstätig. Das ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Der Rekordstand vom September wurde nochmals übertroffen.
Die deutsche Wirtschaft rechnet im kommenden Jahr mit rund 200.000 neuen Arbeitsplätzen. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Befragung von 25.000 Unternehmen durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Der Beschäftigungsaufbau falle aber nicht mehr ganz so stark aus wie in konjunkturell vergleichbaren Jahren, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.