Erholung von Coronakrise Zahl der Arbeitslosen sinkt im September erneut

Der Trend aus dem Juli und August hat sich fortgesetzt: Die Zahl der Arbeitslosen ist im September erneut gesunken. Entspannung gibt es auch bei der Kurzarbeit.
Frau vor Arbeitsagentur in Zwickau (Archivbild)

Frau vor Arbeitsagentur in Zwickau (Archivbild)

Foto: Jan Woitas/DPA

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September dank einer Herbstbelebung auf knapp 2,47 Millionen gesunken. Das seien 114.000 weniger als noch im August und 382.000 weniger als im September 2020, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Saisonbereinigt sei die Zahl der Arbeitslosen im September um rund 30.000 nach unten gegangen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 5,4 Prozent.

Damit ist noch nicht ganz der Stand aus der Zeit vor der Coronakrise erreicht. Im September 2019 lag die Arbeitslosenquote bundesweit bei 4,9 Prozent. Im September 2020 hatte sie bei 6,2 Prozent gelegen. In die September-Statistik flossen Daten ein, die bis zum 13. September erhoben worden waren.

Im September setzte sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt ein Trend fort, der bereits in den Sommermonaten Juli und August zu beobachten war: Das Ende des Corona-Lockdowns führt zu teils saisonüblichen Belebungseffekten. So hat sich auch im September die Zahl der gemeldeten freien Stellen wieder erhöht – auf 799.000, das sind 209.000 mehr als vor einem Jahr.

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»Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv, Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen kräftig ab«, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach. »Die Beschäftigung und der Stellenbestand wachsen und liegen wieder über ihrem jeweiligen Vorkrisenniveau.« Die Auswirkungen der Coronakrise seien am Jobmarkt zwar weiter sichtbar, so der BA-Vorstand. »Aber insgesamt verbessert sich die Lage deutlich.«

Dennoch liegt die Erwerbslosigkeit Terzenbach zufolge noch immer um rund 230.000 höher als es ohne Corona der Fall wäre. Zudem treffen die Folgen der Virus-Pandemie einzelne Gruppen sehr unterschiedlich. So sei die Arbeitslosigkeit der 15- bis 25-Jährigen im Vergleich zum Vorkrisenniveau von September 2019 unverändert, die der über 55-Jährigen hingegen um 20 Prozent gestiegen. Auch die Arbeitslosigkeit von Ausländern sowie Unqualifizierten sei deutlich geklettert und die von Langzeitarbeitslosen sogar um 44,5 Prozent nach oben geschossen.

Hier müsse vor allem eine künftige Bundesregierung tätig werden und zusammen mit der BA Wege finden, um den rund eine Million Langzeitarbeitslosen wieder mehr Job-Chancen zu ermöglichen, so Terzenbach. Er betonte auch, die Politik müssen den künftig massiven Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt mit mehr Automatisierung, Digitalisierung und höher qualifizierten Jobs eng begleiten: »Arbeit wird uns nicht ausgehen, sie wird sich aber verändern«.

Entspannung meldet die Bundesagentur auch bei der Kurzarbeit. Vom 1. bis zum 26. September seien Anzeigen für Kurzarbeit von 70.000 Personen eingegangen. Daten, wie viel Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen wurde, liegen der Bundesagentur bis Juli vor. In diesem Monat sei für 927.000 Menschen Kurzarbeitergeld gezahlt worden. In der Spitze der Coronapandemie waren es im April 2020 fast sechs Millionen Menschen.

dab/dpa/Reuters
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