Hoffnungsschimmer Arbeitslosigkeit in Griechenland sinkt erstmals seit 2008

Es ist noch keine Trendwende, aber immerhin: Die Lage auf dem griechischen Arbeitsmarkt hat sich erstmals seit 2008 verbessert. Regierungschef Samaras nutzt die Gelegenheit, um Optimismus zu verbreiten: "Bis Ende des Jahres kommt der Aufschwung."

Athen - Die Arbeitslosigkeit in Griechenland ist erstmals seit fünf Jahren gesunken. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember bei 26,4 Prozent und damit etwas unter dem Rekordhoch von 26,6 Prozent des Vormonats, wie das Statistikamt in Athen am Donnerstag mitteilte. "Eine geringere Unsicherheit über das Paket und die Freigabe von Hilfstranchen scheint dazu geführt zu haben, dass mehr Saisonkräfte eingestellt wurden", sagte Volkswirt Nikos Magginas von der National Bank. Dennoch sei es zu früh, eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt auszurufen: "Die Wirtschaftsleistung schrumpft weiter rasch, und eine Erholung im ersten Quartal ist kaum absehbar."

Der griechische Regierungschef Antonis Samaras zeigte sich optimistisch. Das griechische Volk habe gelitten und leide immer noch. "Bis Ende 2013 wird der Aufschwung kommen", versprach Samaras in Athen. Mehrere Privatisierungen, wie die des Glückspielunternehmens (OPAP) und der Gaswerke stünden unmittelbar bevor. "Wir rollen für die Investoren den roten Teppich aus", sagte Samaras.

Griechenland steckt seit 2008 in der Rezession, allein in diesem Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung um 4,5 Prozent zurückgehen. Die Arbeitslosigkeit ist so hoch wie in keinem anderen Euro-Staat und fast dreimal so hoch wie vor Ausbruch der Krise. Verschärft wird die Rezession durch den harten Sparkurs der Regierung, die Steuern erhöht und Ausgaben gekürzt hat.

Doch nach dem jüngsten Hilfspaket hat sich die Stimmung in der Wirtschaft im Dezember aufgehellt. Ein entsprechendes Barometer erreichte den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Griechenland musste wegen seiner ausufernden Staatsverschuldung mit insgesamt 240 Milliarden Euro Hilfsgeldern gestützt werden.

cte/Reuters
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