Trotz vierter Coronawelle Zahl der Arbeitslosen sinkt im November erneut

Agentur für Arbeit im Kölner Stadtteil Ossendorf
Foto: Christoph Hardt / Future Image / IMAGOAuf dem Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich die Erholung im November nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) fortgesetzt. »Folgen der aktuellen, besorgniserregenden Coronasituation zeigen sich bislang kaum«, sagte BA-Chef Detlef Scheele. Im laufenden Monat sei die Arbeitslosenzahl auf 2,317 Millionen gefallen. Damit waren im November 60.000 Menschen weniger ohne Job als noch im Oktober und 382.000 weniger als im November 2020. Die Quote sank demnach um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent. Im Oktober hatte sie bei 5,2 Prozent gelegen.
Der Rückgang fiel damit stärker aus als in den Novembermonaten der zurückliegenden drei Jahre. Auch unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Einflüsse sank die Erwerbslosenzahl, und zwar saisonbereinigt um 34.000. Für die Novemberstatistik hat die Bundesagentur Datenmaterial berücksichtigt, das bis zum 11. November eingegangen war.
»Erhöhte Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr«
Etwas Bewegung gab es allerdings bei der Kurzarbeit. Anzeigen kämen weiter aus der von Lieferengpässen geplagten Industrie, vermehrt aber auch wieder aus dem Gastgewerbe, teilte die Bundesagentur mit. Vom 1. bis 24. November seien Anzeigen für 104.000 Personen zur Kurzarbeit eingegangen. Das sind rund 10.000 mehr, als die Bundesagentur im Oktober berichtet hatte. Die tatsächliche Inanspruchnahme liegt meist niedriger. Hierfür liegen gesicherte Daten bis September vor. Damals hatten 795.000 Menschen Kurzarbeit in Anspruch genommen. In der Spitze der ersten Coronawelle waren es im April 2020 fast sechs Millionen.
Trotz dieser Entwicklung warnte Scheele: »Wir gehen davon aus, dass wir vor einem wirklich schweren Winter stehen.« Die Zahl der Kurzarbeitenden werde in den nächsten Monaten eher wieder steigen als sinken. Der Ausblick für 2022 sei getrübt: »Wir gehen inzwischen von erhöhter Arbeitslosigkeit auch im nächsten Jahr aus.«