Arbeitsmarkt
Jede dritte Frau mit Vollzeitstelle bekommt Niedriglohn
Rund 2,5 Millionen Frauen arbeiten im Niedriglohnsektor. Zählt man Teilzeitkräfte und Mini-Jobber dazu, sind sogar zwei Drittel der Geringverdiener weiblich. Die Linkspartei spricht von einem ernüchternden Bild.
Frankfurt am Main - Jede dritte Frau mit einer Vollzeitstelle bezieht lediglich einen Niedriglohn. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, aus der die "Frankfurter Rundschau" zitiert.
Demnach waren Ende 2009 in Deutschland 2,4 Millionen weibliche Vollzeit-Beschäftigte Geringverdienerinnen. Das entspricht einem Anteil von 33 Prozent. Bei Vollzeit arbeitenden Männern ist der Anteil der Niedriglohn-Beschäftigten mit 13 Prozent deutlich kleiner.
Als Geringverdiener gelten Beschäftigte, die weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens beziehen. Betrachte man alle Erwerbstätigen inklusive Teilzeitkräften und Minijobbern, seien sogar 68 Prozent der Niedriglohn-Bezieher weiblich, sagte die Arbeitsmarktexpertin Claudia Weinkopf der "FR".
Zum 100. Internationalen Frauentag ergebe sich damit ein ernüchterndes Bild, beklagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Sabine Zimmermann. Nötig sei ein gesetzlicher
von zehn Euro, von dem vor allem Frauen profitieren würden.