Mögliches Kirchner-Comeback Argentinische Währung und Aktien brechen nach Vorwahlen ein

Kursanzeige vor einer Wechselstube in Buenos Aires: Dollars so teuer wie nie zuvor
Foto: DPA / Natacha PisarenkoDer Kurs des argentinischen Peso ist nach den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl eingebrochen. Die Landeswährung fiel am Montag zum Dollar zeitweise um mehr als 30 Prozent, ein Dollar wurde mit 65 Peso gehandelt und war damit so teuer wie nie zuvor. Auch der Aktienindex Merval stürzte um rund 30 Prozent ab
Auslöser der Turbulenzen dürfte der Triumph von Alberto Fernandez über Amtsinhaber Mauricio Macri gewesen sein. Fernandez ist der frühere Kabinettschef von Ex-Präsidentin Cristina Kirchner, die sich nun an seiner Seite um das Amt der Vizepräsidentin bewirbt.
Fernandez landete 15,5 Prozentpunkte vor Macri. Analysten gehen nun davon aus, dass er kaum noch eine Chance auf einen Sieg bei der eigentlichen Präsidentschaftswahl im Oktober hat.
Die Vorwahl findet in Argentinien für alle Parteien gleichzeitig statt und ist verpflichtend. Weil die Parteien ihre Kandidaten bereits im Vorfeld bestimmt hatten, galt die Abstimmung als wichtiges Barometer für die eigentliche Präsidentschaftswahl, die am 27. Oktober ansteht.
Kirchner hat ein ausgesprochen angespanntes Verhältnis zu ausländischen Investoren. In ihre Amtszeit fällt der Kampf gegen Anleihebesitzer, die sich nicht an staatlichen Umschuldungen beteiligen, sondern Kapital daraus schlagen wollten. Die Preise für Ausfallversicherungen auf argentinische Staatsanleihen stiegen deutlich. Der Kurs der vor zwei Jahren begebenen Papiere mit einer extrem langen Laufzeit von 100 Jahren gab im Handel in New York stark nach.
Kirchner muss sich mittlerweile wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten. Mit ihrer Präsidentschaft wird auch der wirtschaftliche Niedergang des Landes in Verbindung gebracht. Ihrem liberalen Nachfolger Macri ist es jedoch bisher nicht gelungen, Argentinien aus der Krise zu führen.