Studie Deutsche Banken stecken Milliarden in Atomwaffenfirmen

Ehemalige Atomrakete
Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/ AFPBanken und Versicherer in Deutschland haben zwischen 2014 und 2017 rund zehn Milliarden Dollar in Unternehmen investiert, die Atomwaffen bauen oder instandhalten. Das geht aus einer Studie hervor, die die Kampagne für ein Atomwaffenverbot (Ican) und die NGO Pax am Mittwoch veröffentlicht haben.
Die deutschen Institute hätten unter anderem Anteile umstrittener Unternehmen gekauft oder ihnen Kredite finanziert, heißt es in der Analyse. Allein die Deutsche Bank habe 6,6 Milliarden Dollar investiert. Bei der Commerzbank seien es 1,2 Milliarden Dollar gewesen, beim Investmentbereich der Allianz noch einmal 1,03 Milliarden.
Die DZ-Bank, ein Gemeinschaftsunternehmen der Volksbanken, habe ihre Investitionen zwischen 2014 und 2017 von 66 Millionen Dollar auf 470 Millionen Dollar gesteigert. Ein Großteil des Geldes sei an Northrop Grumman gegangen, einen US-Rüstungshersteller, der unter anderem Interkontinentalraketen für das US-Atomwaffenarsenal produziert.
Weltweit hätten Finanzinstitute sogar rund 525 Milliarden Dollar in Atomwaffenproduzenten investiert, heißt es in der Ican-Studie. Zu den größten Finanziers solcher Firmen gehörten der US-Investor Blackrock sowie die Bank of America.
Die Deutsche Bank verweist in einer Stellungnahme auf ihre Geschäftsbeziehungen mit multinationalen Mischkonzernen: "Wenn mit diesen Geschäftsbeziehungen eingegangen werden, achten wir streng darauf, dass diese ausschließlich mit Bereichen des Konzerns erfolgen, die nichts mit ABC-Waffen sowie mit Streumunition, Landminen zu tun haben." Unter ABC-Waffen fallen neben atomaren auch biologische und chemische Kampfstoffe.
Andere deutsche Institute wiesen den Vorwurf, Atomwaffen zu finanzieren, ebenfalls zurück. Entsprechende Sparten würden konsequent gemieden, schreiben sie.
Die Ican argumentiert indes, die Institute würden mit ihren Engagements in entsprechende Firmen indirekt sehr wohl zur Produktion von Atomwaffen beitragen.