Hilfe für Bauern EU bunkert größten Milchpulvervorrat seit 20 Jahren

Für ihre Milch bekommen Bauern immer weniger Geld. Um die Preise zu stützen, lagert die EU Milchpulver ein - und hat jetzt so viel wie seit 20 Jahren nicht. Nun soll China helfen.
Milchkühe Mecklenburg-Vorpommern

Milchkühe Mecklenburg-Vorpommern

Foto: Jens B¸ttner/ picture alliance / dpa

Angesichts rapide sinkender Milchpreise ist die Europäische Union (EU) den Bauern in den vergangenen Jahren zur Hilfe gekommen. Nun hat sie zur Unterstützung notleidender Landwirte bereits den größten Milchpulverberg seit über 20 Jahren angehäuft. Derzeit befinden sich europaweit knapp 358.000 Tonnen Magermilchpulver in den Lagerhäusern, so viel wie seit Mitte der neunziger Jahre nicht mehr. Seit Dezember 2016 sind nach Angaben der EU-Kommission in Brüssel lediglich 140 Tonnen bei Auktionen verkauft worden.

"Die Mengen wurden bewusst sehr niedrig gehalten", sagte der für die Landwirtschaft zuständige Sprecher Daniel Rosario. "Mehrfach wurden sämtliche Gebote abgelehnt, weil diese als zu niedrig eingeschätzt wurden."

Bauern protestieren gegen Milchpreise

Bauern protestieren gegen Milchpreise

Foto: Sebastian Kahnert/ dpa

Im vergangenen Jahr war der EU-Durchschnittspreis für die von den Bauern angelieferte Rohmilch auf einen Tiefstand von etwa 25 Cent pro Kilo gesunken. Die Preiskrise hatte mehrere Ursachen. Die Abschaffung der EU-Milchquote 2015, aber auch ein unerwarteter Rückgang der chinesischen Importe wirkten sich aus.

Inzwischen haben die Erzeugerpreise laut EU im Schnitt wieder auf etwa 33 Cent pro Kilo angezogen. Bayerns Agrarminister Helmut Brunner will im Herbst nach China reisen, um den Export bayerischer Milchprodukte anzukurbeln. "Ich gehe davon aus, dass die Potenziale noch längst nicht ausgeschöpft sind", sagte der CSU-Politiker. Allerdings sei die internationale Konkurrenz groß. "Auch andere europäische Länder wie Frankreich drängen auf den chinesischen Markt."

kig/dpa

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