Bauernproteste gegen Butterpreise Hunderte Traktoren blockieren Aldi-Lager

Traktoren blockieren die Zufahrt zum Aldi-Zentrallager in Hesel, Niedersachsen
Foto: Hauke-Christian Dittrich / dpaHunderte Landwirte haben in der Nacht zum Dienstag ihren Protest gegen Aldi fortgesetzt – und dabei mit Hunderten Traktoren Lager des Discounters blockiert. Nach Polizeiangaben fanden die Aktionen in etlichen Regionen Niedersachsens statt. »Die Landwirte bleiben so lange, bis Aldi sich bewegt und konstruktive Vorschläge bringt«, sagte der Sprecher der Bauernprotestbewegung »Land schafft Verbindung«, Anthony Lee, am frühen Dienstagmorgen.
Auslöser der Aktion ist eine bevorstehende Senkung der Butterpreise bei Aldi Nord. Viele Bauern fürchten um ihre Existenz. Ein Unternehmenssprecher von Aldi Nord hatte am Montag mitgeteilt, es sei völlig normal und wiederhole sich jedes Jahr aufs Neue, dass die Butterpreise aufgrund der hohen Nachfrage zur Weihnachtszeit stiegen – und danach zu Jahresbeginn wieder zurückgingen.
Die Bauern befürchten jedoch, dass die Preise zu stark gesenkt werden. Lee zufolge will Aldi Nord den Preis für Butter pro Kilo um bis zu 60 Cent senken. Üblich sei zum Jahresende eine Senkung von 10 bis 20 Cent.
Zum »Symbolstandort« der Protestaktionen hat sich laut Lee die Blockade vor dem Lager in Hesel (Landkreis Leer) entwickelt. Hier blockierten rund 400 Traktoren in der Nacht von Montag auf Dienstag die Zugänge. Auch am Morgen dauerte die Blockade noch an, wie die Polizei mitteilte.
Auch vor anderen Aldi-Lagern in Niedersachsen kam es am Montagabend zu Protesten, die auch am Dienstagmorgen noch anhielten – etwa in Lingen (Landkreis Emsland). »In der Spitze standen hier 80 Traktoren«, sagte ein Polizeisprecher. Gegen 03.00 Uhr am Dienstag waren es noch etwa 60 Trecker. »Viele haben Feuertonnen und Decken dabei und richten sich auf eine lange Blockade ein«, hieß es. Auch etwa in Rinteln (Landkreis Schaumburg) versperrten laut Polizei »Dutzende Traktoren« die Zufahrtswege.