Berliner Großflughafen Eröffnung in 2016 soll "akut gefährdet" sein

Fluggastbrücke auf dem künftigen Hauptstadtflughafen BER (Archivbild): Start im Jahr 2016 in Gefahr
Foto: Michael Kappeler/ picture alliance / dpaBerlin - 2012, 2013, 2014, 2015 - kippt jetzt auch 2016? Die Eröffnung des neuen Berliner Großflughafens könnte sich noch weiter verzögern. Ein hochrangiger Mitarbeiter der Flughafengesellschaft, der Architekt und Baufachmann Harald Siegle, habe in einem Brief an mehrere Aufsichtsräte geschrieben, dass eine Inbetriebnahme für das Jahr 2016 "akut gefährdet" sei, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Siegle kritisiere in dem Brief, es fehle eine klare Planung, das Handeln sei von Aktionismus ohne angemessene Abstimmung und Sachkunde geprägt. Der Zeitung zufolge ist Siegle Leiter des Real Estate Managements, das die Immobilien des auch unter dem Kürzel BER bekannten Flughafens vermarktet.
Diesen Bereich wolle Airport-Chef Hartmut Mehdorn kurzfristig auflösen und aufteilen. Damit gingen "eine Reihe von Funktionen verloren, die für die Betriebssicherheit und die Fertigstellung des BER wesentlich sind", schrieb der Architekt dem Bericht zufolge.
BER-Sprecher Lars Wagner sagte auf Anfrage, dass sich die Flughafengesellschaft grundsätzlich nicht zu internen Organisations- und Personalangelegenheiten äußere: "Die zügige, sichere und verlässliche Inbetriebnahme des Flughafens steht im Zentrum unseres Handelns."
Der neue Berliner Flughafen sollte eigentlich im Juni 2012 eröffnet werden. Wegen technischer Probleme wurde dieser Termin wie später auch noch weitere gekippt. Mehdorn hatte zuletzt einen Start erst 2016 nicht mehr ausgeschlossen. Die Kosten werden inzwischen auf mehr als fünf Milliarden Euro taxiert, ursprünglich waren rund zwei Milliarden angesetzt.