Berufsbildung Regierung dementiert Bericht über schlechte Azubis

Die Bundesregierung hat einen Bericht zurückgewiesen, dem zufolge die Hälfte aller Jugendlichen in Deutschland nicht ausbildungsfähig ist. Der Wert verweise auf eine andere Bezugsgröße - und umfasse nicht nur die Schulabgänger eines Jahres.
Bildungsministerin Annette Schavan (CDU): Mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher

Bildungsministerin Annette Schavan (CDU): Mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher

Foto: ddp

Berlin - Die Bundesregierung hat einen Bericht der Nachrichtenagentur dpa zurückgewiesen, dem zufolge jeder zweite Jugendliche nicht fit für eine Lehrstelle ist.

Die Agentur hatte mit Verweis auf einen Entwurf des "Berufsbildungsberichts 2010" der Bundesregierung berichtet, dass 47,3 Prozent der Schulabgänger als "nicht ausbildungsreif" gelten und vor der Vermittlung in eine Lehrstelle zusätzliche Fördermaßnahmen absolvieren müssen. Auch SPIEGEL ONLINE hatte unter Berufung auf dpa diese Zahlen verbreitet. Inzwischen hat die Agentur ihre Darstellung korrigiert.

Tatsächlich wird der Bundesregierung zufolge der Anteil der Jugendlichen, die zwischen Schule und Eintritt in die Berufsausbildung zunächst einen ergänzenden Grundbildungskurs besuchen, in dem Bericht für 2008 mit 47,3 Prozent beziffert. 2005 lag er sogar bei 55 Prozent. Nach Aussage des Bundesbildungsministeriums kann daraus allerdings nicht der Schluss gezogen werden, dass damit fast jeder zweite Schulabgänger eines Jahrganges "nicht ausbildungsreif" sei. "Die genannte Referenzgröße von 47,3 Prozent umfasst nämlich nicht nur Schulabgänger aus dem Jahre 2008, sondern auch Abgänger aus früheren Jahren." Viele Jugendliche nutzten außerdem die Kurse, um ihre Vermittlungschancen weiter zu verbessern.

wal/dpa
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