Besteuerung von Apple und Co. OECD präsentiert Kompromissvorschlag

Die Besteuerung von Internetkonzernen soll gerechter werden. Die OECD verfolgt nun einen internationalen Ansatz. Demnach sollen die Unternehmen nicht nur an ihrem Firmensitz Steuern zahlen müssen.
Die OECD verfolgt einen "einheitlichen Ansatz"

Die OECD verfolgt einen "einheitlichen Ansatz"

Foto: Stefan Jaitner/ dpa

Die OECD hat im Streit über eine gerechtere Besteuerung von Internetkonzernen einen Vorschlag vorgelegt. Der "einheitliche Ansatz" auf internationaler Ebene sieht unter anderem vor, dass die Besteuerung sich nicht nur am jeweiligen Firmensitz orientiert. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Papier der Organisation hervor.

Stattdessen sollen internationale Unternehmen wie Google, Amazon oder Apple auch dort Abgaben zahlen, wo Kunden beziehungsweise Nutzer von Dienstleistungen sitzen und die Unternehmen Umsätze erzielen.

Es handele sich bei dem OECD-Vorschlag um einen Kompromiss aus mehreren konkurrierenden Vorschlägen aus den Mitgliedstaaten. Er basiere unter anderem auf den Überlegungen der führenden Wirtschaftsmächte vom G20-Gipfel im Juni in Japan.

Auch andere Konzerne betroffen

Das Papier soll in der kommenden Woche beim Treffen der G20-Finanzminister in Washington präsentiert werden und steht nun zur öffentlichen Diskussion. Der neue Ansatz ziele nicht nur auf Internetkonzerne ab, sondern auch auf verbraucherorientierte internationale Unternehmen.

Die Wirtschaftsmächte der G7 hatten sich im Sommer darauf verständigt, bis Januar 2020 auf Ebene der OECD ein globales Regelwerk zu vereinbaren. Es soll klären, in welchen Ländern digitale Unternehmen Steuern zahlen müssen.

Paris hatte zuletzt im Alleingang die Digitalsteuer auf nationaler Ebene eingeführt, nachdem Versuche auf EU-Ebene gescheitert waren. Viele der von der Steuer betroffenen Unternehmen haben ihren Firmensitz in den USA.

"Sollte bis 2020 keine Einigung erzielt werden, würde dies das Risiko, dass die Länder einseitig handeln, erheblich erhöhen, mit negativen Folgen für eine ohnehin schon fragile Weltwirtschaft", teilte OECD-Generalsekretär Angel Gurría mit. "Wir dürfen nicht zulassen, dass dies geschieht."

brt/dpa
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