Billigkräfte
Gewerkschaft fürchtet Arbeiteransturm aus China
Die Gewerkschaft IG BAU schlägt Alarm: Sie wettert gegen einen Brüsseler Richtlinienentwurf laut dem Arbeitnehmer aus Drittstaaten in die EU entsandt werden können - und warnt vor Billigarbeiter-Strömen aus China.
Chinesische Wanderarbeiter in Peking: "Ruinöse Dumpinglöhne sind die Folge"
Foto: A2800 epa Diego Azubel/ dpa
Berlin - Reine Polemik oder ernstzunehmende Gefahr? Die Gewerkschaft Bauen Agrar Umwelt zumindest sieht den deutschen Arbeitsmarkt aufgrund eines Richtlinienentwurfs der EU-Kommission derzeit massiv gefährdet - und warnt vor Hunderttausenden Billigarbeitern aus China.
Gewerkschaftschef Klaus Wiesehügel sagte der "Bild-Zeitung": "Das Angebot an Arbeitern ist in China unerschöpflich, Leihfirmen und andere Unternehmen könnten Hunderttausende davon auf dem deutschen Arbeitsmarkt einsetzen. Ruinöse Dumpinglöhne sind die Folge."
Wiesehügel kritisiert konkret einen Richtlinienentwurf, wonach Arbeiter aus Drittstaaten in die EU entsandt werden können, aber zu den Bedingungen ihres Heimatlandes angestellt bleiben. Drittstaatler können von einem EU-Staat an Firmentöchter oder Kunden in anderen EU-Länder weitergereicht werden. Chinesen, die zuerst zum Beispiel in Rumänien zum dortigen
von monatlich 175 Euro arbeiten, könnten dann zum selben Tarif in Deutschland beschäftigt werden.