Ifo-Studie Iren könnten größte Brexit-Verlierer werden

Die Nachbarn träfe es am härtesten: Im Fall eines No-Deal-Brexits drohen Irland laut einer Ifo-Studie deutlich höhere Wohlstandverluste als Großbritannien.
Anti-Brexit-Protest im irischen Louth: Warnung vor schweren Verwerfungen

Anti-Brexit-Protest im irischen Louth: Warnung vor schweren Verwerfungen

Foto: Charles McQuillan/ Getty Images

Ein Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen wäre für Irland laut einer Untersuchung des Ifo-Instituts besonders problematisch. Dort würde das Wohlstandsniveau bei diesem Szenario um 8,16 Prozent fallen, berichteten die Münchner Forscher. Luxemburg müsste ein Minus von 5,23 und Malta von 5,19 Prozent verkraften.

Für das Vereinigte Königreich selbst beliefe sich der Wohlstandsverlust auf 2,76 Prozent, für Deutschland dagegen nur auf 0,72 Prozent. "Die Auswirkungen eines harten Brexits würden die Mitgliedstaaten der EU unterschiedlich hart treffen", fasste Ifo-Forscherin Marina Steininger das Ergebnis der Studie zusammen.

Die weltgrößte Volkswirtschaft USA etwa wäre nur mit einem Mini-Minus von 0,01 Prozent betroffen. Es gäbe aber auch Profiteure, wie Taiwan mit einem Wohlstandsgewinn von 0,13 Prozent, China mit plus 0,05 Prozent und Indien mit plus 0,02 Prozent. Eine zunehmende Verunsicherung von Investoren und veränderte Wechselkurse könnten die negativen Folgen allerdings noch erhöhen.

Die Briten wollen die Europäische Union am 31. Oktober verlassen. Premierminister Boris Johnson will der Staatengemeinschaft dann notfalls auch ohne Abkommen Goodbye sagen. Damit würde es zu einem ungeregelten Brexit kommen. Experten warnen für so einen Fall vor schweren wirtschaftlichen Verwerfungen beiderseits des Ärmelkanals. Ifo-Forscherin Steininger sagte: "Ein Freihandelsabkommen würde auf jeden Fall die negativen Folgen dämpfen."

dab/Reuters
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