Szenarien zu hartem Brexit Großbritannien drohen Engpässe bei Medikamenten und Nahrung

Leere Supermärkte nach wenigen Tagen, nach zwei Wochen keine Medikamente mehr: Britische Beamte halten laut einem Medienbericht bei einem Brexit ohne Handelsabkommen Versorgungsengpässe in Großbritannien für möglich.
Der "Union Jack" vor dem britischen Parlament (Symbolbild)

Der "Union Jack" vor dem britischen Parlament (Symbolbild)

Foto: Monika Skolimowska/ dpa

Glimpflich, ernst und "Armageddon": Diese drei Szenarien haben britische Beamte laut einem Bericht der "Sunday Times"  für einen möglichen Brexit ohne Handelsabkommen entworfen. Bereits das zweite Szenario hätte es in sich: Der Hafen von Dover würde "an Tag eins" kollabieren, in den Supermärkten Cornwalls und Schottlands gäbe es nach wenigen Tagen keine Lebensmittel mehr.

Entlegene Regionen des Landes müssten dann von der Royal Air Force aus der Luft versorgt werden. Nach zwei Wochen würden dem Land außerdem Medikamente und Treibstoff ausgehen. Das zuständige Brexit-Ministerium wies den Bericht jedoch zurück und erklärte, keines der Szenarien werde geschehen.

Abkommen muss bis Anfang 2019 ausgehandelt werden

Die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union müssen bis zum 29. März 2019 ausgehandelt sein, denn dann läuft die zweijährige Frist ab, die die britische Regierung beantragt hatte. Ansonsten könnte ein Brexit ohne Handelsabkommen eintreten. Beide Seiten müssen sich jedoch mehrere Wochen vorher einigen, da das Abkommen auch von den Parlamenten anderer EU-Staaten ratifiziert werden muss.

Dabei müssen die Mitgliedsländer mit qualifizierter Mehrheit, also mit mindestens 55 Prozent der Länder, die 65 Prozent der Bevölkerung repräsentieren, zustimmen. Das EU-Parlament muss die Vereinbarung mit einfacher Mehrheit ratifizieren. Wichtige Fragen, wie zum Beispiel der Status Nordirlands, wo sich Großbritanniens einzige Landgrenze mit der EU befindet, sind derzeit allerdings noch unklar.

ene/AP
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