

Sie stehen im Morgengrauen auf, um aufs Meer zu fahren. Sie tragen die mehrere Kilo schweren Körbe voller Fische in den Hafen und sortieren die Ware in den großen Fabriken. Dabei sollten sie eigentlich zur Schule gehen.
Kinderarbeit ist in Burma traurige Realität. Laut aktuellem Zensus muss jedes fünfte Kind im Alter von zehn bis 17 Jahren arbeiten. Grund dafür ist die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. Seit der ökonomischen Öffnung des Landes 2011 floriert die Wirtschaft. Viele ausländische Firmen investieren in dem südostasiatischen Land.
Die seit 55 Jahren erste frei gewählte Regierung hat sich vorgenommen, Kinderarbeit zu bekämpfen. Eine führende Politikerin der Nationalen Liga für Demokratie sagte: "Wenn wir dieses Problem nicht lösen können, wird es keine Entwicklung in unserem Land geben."
Laut geltendem Gesetz dürfen Kinder unter 13 Jahren in Burma keiner Arbeit nachgehen. Teenager zwischen 13 und 15 Jahren dürfen maximal vier Stunden am Tag arbeiten.
Dass dieses Gesetz oft ignoriert wird, haben die Reuters Fotografen Soe Zeya Tun und Hnin Yadana Zaw am Hafen der Stadt Yangon beobachtet. Zwölf Stunden am Stück mussten die Kinder hier arbeiten. Die Bilder zeigen, welche schweren Arbeiten sie dabei zu erledigen haben.
Im Video: Tun Min, 16, Ernährer seiner Familie
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In Burma muss jedes fünfte Kind im Alter zwischen 10 und 17 Jahren arbeiten. Zwei Reuters-Fotografen haben die Kinderarbeiter im Hafen von Yangon bei ihrer Arbeit begleitet.
Die Kinder helfen dabei, die Fische von den Booten an Land zu bringen. Der Fischfang gehört zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige Burmas.
Kyas Khine Soe ist 16 Jahre alt. Er fährt zum Fischfang aufs Meer. Seit der wirtschaftlichen Öffnung des südostasiatischen Landes ist die Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen.
Die Kinder tragen die Fische zu den Fabriken, in denen sie verarbeitet werden. Von 1997 bis 2012 wuchs die gesamte Fangmenge von 860.000 Tonnen auf fast 4,5 Millionen Tonnen. Tendenz steigend.
Ein Junge zerlegt die frisch gefangenen Fische. Sie sind für den Export vorgesehen. Nachhaltig arbeitet die Branche nicht mehr: Die Bestände sind bereits überfischt.
Auch in den Abendstunden müssen die Kinder arbeiten. Laut Gesetz dürfen Kinder unter 13 Jahren gar keiner Arbeit nachgehen. Teenagern zwischen 13 und 15 Jahren ist eine maximale Arbeitszeit von vier Stunden am Tag erlaubt.
Kyaw Khine Soe (rechts) ist 16 Jahre alt, auch er arbeitet in der Hafenstadt Yangon. Mit seiner Familie lebt er außerhalb. Viel Platz haben sie nicht. Im Hintergrund ist ein Plakat der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zu sehen.
Arbeiter verarbeiten den Fisch in einer Fabrik. Der Yangon San Pya ist der größte Fischmarkt des Landes.
Der 15-jährige Nay Htet Lin zeigt das Tattoo auf seiner Brust: ein Herz mit dem Namen seiner Mutter.
Ein Fischverkäufer hält sein Neugeborenes im Arm. Er wartet auf den Bus, um nach der Arbeit nach Hause zu fahren.