Konkurrenz zu Libra Chinas Kryptogeld soll auch offline funktionieren

Chinas geplante Digitalwährung soll auch ohne Internetanbindung genutzt werden können
Foto: Kin Cheung/ APChinas Digitalwährung soll keine direkte Kopie der von Facebook angekündigten Kryptowährung Libra sein. Das kündigte der für den Zahlungsverkehr zuständige Vizedirektor der Notenbank, Mu Changchun, laut der staatlichen Zeitung "Shanghai Securities News" an.
Mu sagte demnach, mit der chinesischen Digitalwährung sichere China seine "geldpolitische Souveränität" ab. Das Land müsse sich für "schlechte Zeiten rüsten". Der Notenbankmanager kündigte zudem an, die neue Kryptowährung sei so sicher wie das von der Zentralbank herausgegebene Papiergeld.
Das US-Finanzmagazin "Forbes" berichtete jüngst, China wolle sein Digitalgeld am 11. November herausbringen und damit Facebook zuvorkommen, das Libra erst in der ersten Jahreshälfte 2020 an den Start bringen will.
Nach Angaben von Mu ist es auch möglich, die neue Währung ohne Internetverbindung zu nutzen. Sie sei sogar in Erdbebengebieten weiter einsetzbar, wenn alle sonstigen Kommunikationsverbindungen zusammengebrochen seien.
Facebook kämpft mit Anlaufschwierigkeiten
Die Notenbank PBOC plant, die neue Währung unter anderem über Zahlungsplattformen des chinesischen Amazon-Wettbewerbers Alibaba, sowie des ebenfalls einheimischen Internetkonzerns Tencent zu verbreiten. Über die technischen Details schwieg der Notenbankvize.
Während China offenbar kurz vor dem Abschluss seiner Pläne für eine eigene Digitalwährung steht, kämpft Facebook bei Libra noch mit Anlaufschwierigkeiten. Dazu gehören Gerüchte über Unstimmigkeiten in dem Konsortium, das die Währung kontrollieren soll.
Libra basiert wie andere Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie - einer dezentralen Datenbank, die Transaktionen fälschungssicher speichern soll. Allein wegen der potenziellen Zahl der Nutzer - bei Facebook sind etwa 2,4 Milliarden Menschen registriert - dürfte Libra im internationalen Geldsystem eine wichtige Rolle spielen. Allerdings setzen sich Politiker und Finanzexperten für eine staatliche Regulierung ein.