Coronakrise
Kurz nach Start bereits 17.000 Anträge auf Novemberhilfen
Unternehmen, Selbstständige, Künstler: Wer vom Shutdown betroffen ist, ist auf Geld vom Staat angewiesen. Seit Mittwoch ist das Antragsportal geöffnet – und verzeichnet prompt einen Run.
Gastronomie im Shutdown (in Hamburg): Meistens gibt es 75 Prozent des gewöhnlichen Umsatzes
Foto: Chris Emil Janssen / imago images/Chris Emil Janßen
Die staatlichen Novemberhilfen für vom Shutdown betroffene Unternehmen und Selbstständige stoßen auf eine hohe Nachfrage. Seit Start des Programms am Mittwoch wurden bis zum frühen Donnerstagnachmittag 16.797 Anträge gestellt, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die entsprechende Website sei sogar bereits 1,3 Millionen Mal abgerufen worden.
Der erste Direktantrag kam laut Ministerium aus Bayern aus der Branche »Selbstständige Bühnen-, Film-, Hörfunk- und Fernsehkünstlerinnen und -künstler sowie sonstige darstellende Kunst«. Anders als bei den bisherigen Sofort- und Überbrückungshilfen können die Anträge für die Novemberhilfen über eine bundeseinheitliche IT-Plattform gestellt werden.
Erste Gelder der Hilfen sollen ab Ende November gewährt werden, und zwar in Form von Abschlagszahlungen, also einem Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung. Konkret sollen Unternehmen sowie Selbstständige einen Abschlag in Höhe von bis zu 50 Prozent ihrer beantragten Summe erhalten, maximal 10.000 Euro. Betroffene können in ihrem Antrag auf die Novemberhilfe angeben, ob sie eine Abschlagszahlung wollen.
Die Bundesregierung hatte die Zuschüsse etwa für Gastronomiebetriebe sowie Soloselbstständige zugesagt, die seit Anfang November von den behördlich angeordneten Schließungen im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus betroffen sind. Für die weitaus größte Zahl der Firmen sollen Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent des durchschnittlichen Umsatzes im November 2019 gewährt werden.
Der Bund rechnet mit einer Summe von 14 bis 15 Milliarden Euro für die Novemberhilfen. Wegen der Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 20. Dezember sind erneut Finanzhilfen geplant – und zwar im Umfang von voraussichtlich 17 Milliarden Euro.