Studie zur Coronakrise Lockdown trifft einfache Helferberufe besonders

Leere Bänke in einem geschlossenen Berliner Biergarten (Archivbild): Helfer in der Gastronomiebranche haben besonders unter dem Lockdown im Frühjahr 2020 gelitten
Foto: Fabian Sommer / dpaHelferberufe mit einfachen Tätigkeiten haben einer Studie zufolge besonders stark unter dem ersten Lockdown der Coronapandemie gelitten.
Die Beschäftigung bei wenig komplexen Jobs, für die in der Regel keine formale Ausbildung erforderlich ist, ging im Lockdown besonders stark zurück, wie eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab.
Den Kurzbericht der Studie finden Sie hier: Beschäftigungsentwicklung von Helfertätigkeiten: Starker Einbruch in der Coronakrise
»Der Pandemieausbruch im März 2020 verhinderte die ansonsten besonders starke jahreszeitlich bedingte Beschäftigungszunahme im Helferbereich«, sagte der IAB-Forscher Holger Seibert.
Besonders ausgeprägt sei dies etwa in den Bereichen Gastronomie und Beherbergung gewesen, sagte die IAB-Wissenschaftlerin Barbara Schwengler. Denn hier gebe es üblicherweise eine wesentlich stärkere Frühjahrsbelebung als anderswo. Zudem habe die Viruskrise auch die Zeitarbeitsbranche besonders getroffen.
Zwischen 2015 und Anfang 2020 hatte sich die Beschäftigung in Deutschland in nahezu allen Bereichen überdurchschnittlich gut entwickelt. Während die Zahl der Beschäftigten insgesamt von März 2015 bis März 2020 um 10,2 Prozent auf über 33,6 Millionen stieg, kletterte die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Helferberufen um 15,6 Prozent auf 5,1 Millionen Menschen.
Allerdings erholte sich die Beschäftigung in den Helferberufen im Zuge der Coronalockerungen bereits ab Juni 2020 – und damit zwei Monate früher als die Gesamtbeschäftigung. Dies galt laut IAB vor allem beim Binnentourismus. Dagegen waren andere Bereiche mit einem hohen Anteil an Helferberufen wie etwa die Altenpflege von der Coronakrise kaum betroffen.