Coronakrise in den USA Arbeitslosenanträge übersteigen wieder Millionenmarke

Der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt verliert an Fahrt: Nachdem die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosengeld zuletzt zurückging, ist sie in der vergangenen Woche wieder überraschend gestiegen.
Wartende Menschen vor einem Arbeitsamt in Kentucky: wieder mehr Jobsuchende

Wartende Menschen vor einem Arbeitsamt in Kentucky: wieder mehr Jobsuchende

Foto: Bryan Woolston / REUTERS

In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf staatliche Arbeitslosenhilfe entgegen den Erwartungen wieder gestiegen. Insgesamt stellten vorige Woche 1,106 Millionen Bürger einen entsprechenden Erstantrag, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl um 135.000 Anträge.

In der vorangegangenen Woche waren es nach korrigierten Zahlen noch 971.000 Neuanträge gewesen. Zum Vergleich: Vor der Pandemie hatten selten über 100.000 Amerikaner pro Woche Arbeitslosengeld beantragt.

Bei den laufenden Anträgen sank die Zahl in der Woche zum 8. August spürbar von rund 15,48 Millionen auf 14,84 Millionen Anträge. Die Arbeitslosenquote, die sich daraus errechnet, war im Juli um 0,4 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent gefallen. Im April hatte sie bei 14,7 Prozent den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht.

Trump: 400 statt 600 Dollar zusätzliche Arbeitslosenhilfe

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gelten als kurzfristiger Indikator für die Lage am Arbeitsmarkt. Einige US-Notenbanker wiesen in der jüngsten Sitzung der Federal Reserve darauf hin, dass der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt schon jetzt an Fahrt verliere. Sie halten daher zusätzliche Konjunkturstützen für nötig. 

Die anhaltend hohe Zahl ist auch deswegen von Bedeutung, weil Republikaner und Demokraten über einen Ersatz für die ausgelaufene zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März streiten. Präsident Donald Trump verfügte per Anordnung Zahlungen von 400 Dollar pro Woche, ein Viertel davon soll aber von den zum Teil finanzklammen Bundesstaaten eingebracht werden.

caw/Reuters/dpa
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