Drohender Handelskrieg Kanada und Mexiko könnten US-Strafzölle vermeiden (sagt Donald Trump)

Donald Trump
Foto: Kevin Lamarque/ REUTERSDie geplanten US-Strafzölle auf Metalle und Autos verunsichern die Wirtschaft weltweit. Von der Gefahr eines Handelskriegs ist die Rede. US-Präsident Donald Trump hat nach seinen Drohungen nun neue Bedingungen gestellt - und sich die Nachbarländer Mexiko und Kanada vorgeknöpft.
"Zölle auf Stahl und Aluminium wird es nur dann nicht geben, wenn ein neues und faires Nafta-Abkommen unterschrieben ist", twitterte er. Kanada müsse US-Landwirte besser behandeln, Mexiko müsse den Kampf gegen den Drogenhandel verschärfen. "Millionen von Menschen sind abhängig und sterben."
"Wir haben große Handelsdefizite mit Mexiko und Kanada", begründete Trump seine These. Beim Freihandelsabkommen Nafta seien die USA bislang auf der Verliererseite gewesen - zahlreiche Firmen und Jobs seien verloren gegangen.
Wie die Europäische Union hatten auch die Nachbarländer und wichtigen Stahllieferanten Kanada und Mexiko den USA Vergeltungsmaßnahmen angedroht. Experten warnten, Stahlzölle gefährdeten die aktuell laufenden Verhandlungen der beiden Länder mit den USA über eine Neuauflage von Nafta.
To protect our Country we must protect American Steel! #AMERICA FIRST
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) March 5, 2018
Angesichts der Auswirkungen eines möglichen Handelskriegs für Europa hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron derweil eine stärkere Einmischung der Europäischen Union bei der Welthandelsorganisation WTO gefordert.
Die geplanten Zölle seien "wirtschaftlicher Nationalismus", unter dem alle leiden könnten, sagte er nach einem Treffen mit dem Regierungschef der kanadischen Provinz Quebec, Philippe Couillard. "Daher ist es wichtig, dass die Europäische Union schnell und angemessen innerhalb und gegenüber der WTO reagiert."
US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, sämtliche Stahlimporte der USA mit einem Zoll von 25 Prozent zu belegen. Die EU kündigte bereits Vergeltungsmaßnahmen an - die EU-Kommission arbeitet derzeit laut Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an einer Vorlage hierfür.