Strafzölle auf Stahl und Aluminium
Trump verlängert Frist im Handelsstreit um einen Monat
Die EU, Kanada und Mexiko bleiben weiterhin von den US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium befreit. Präsident Trump hat eine Frist für die Einführung auf den 1. Juni verschoben.
US-Präsident Donald Trump gewährt den EU-Staaten einen weiteren Aufschub bei den US-Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium - und zwar bis zum 1. Juni. Gleiches gilt für die US-Nachbarn Mexiko und Kanada, mit denen die USA die Freihandelszone Nafta bilden. Das gab das Weiße Haus bekannt. Zuvor hatten bereits mehrere Medien über die Aufschiebung der Frist berichtet.
Bis zum 1. Juni sollen nun laut Weißem Haus die Verhandlungen beendet werden. Weitere Aufschübe soll es demnach nicht geben. Trump unterzeichnete am Montag zwei entsprechende Proklamationen.
Für Südkorea wurde im Zuge des gemeinsamen Freihandelsabkommens eine Dauerlösung verhandelt. Für Argentinien, Brasilien und Australien seien Grundsatzeinigungen erzielt worden, die bis zum 1. Juni finalisiert werden sollen, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. "In all diese Verhandlungen konzentriert sich die Administration auf die Einführung von Quoten, die die Importe begrenzen, Transitlieferungen aus Drittländern verhindern und die Nationale Sicherheit der USA gewährleisten."
Bangen bis zuletzt
Die Entscheidung fiel in Washington weniger als vier Stunden vor Inkrafttreten der Zölle, die Frist wäre um sechs Uhr MESZ abgelaufen.
Die EU hat bereits Gegenmaßnahmen vorbereitet für den Fall, dass die Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahleinfuhren und zehn Prozent auf Aluminium in Kraft treten sollten. Im Gespräch als Vergeltung waren Zölle auf US-Importe nach Europa, etwa Whiskey und Jeans (mehr zum Zollstreit und den Folgen für die Wirtschaft lesen Sie hier).
Worum geht es im Zollstreit?
Die USA und die EU erheben auf bestimmte Produkte Einfuhrzölle. Diese variieren je nach Branche und Ware - und für bestimmte Produkte verlangt die EU sogar höhere Zölle als die Amerikaner (siehe Grafik).
Da die USA gegenüber der EU zudem ein Handelsdefizit von mehr als 150 Milliarden Dollar ausweisen, also deutlich mehr Waren importieren als exportieren, droht Trump seit Monaten mit Strafzöllen auf europäische Produkte wie Aluminium und Stahl. Er inszeniert sich als Opfer des Welthandelssystems, das die USA jedoch über Jahrzehnte mitgeprägt haben.