Jobkrise Zwei Drittel der jungen Griechen sind arbeitslos

Junger Mann vor Wandgemälde in Kalamatta: Sorgen um die jungen Arbeitslosen
Foto: CATHAL MCNAUGHTON/ REUTERSAthen - Zuletzt war es ruhiger geworden in der Dauerkrise um die griechischen Staatsfinanzen, die Regierung hatte sogar wieder zaghafte Zuversicht gewagt. Doch die aktuellen Zahlen verheißen wenig Gutes für die finanzielle Zukunft des Mittelmeerlandes. Fast zwei Drittel der Jugendlichen in Griechenland haben zur Zeit keinen Job. Wie das Statistische Amt (Elstat) am Donnerstag mitteilte, stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Februar auf 64,2 Prozent. So hoch war die Quote noch nie. Ein Jahr zuvor lag sie noch bei 54,1 Prozent.
Dabei hatte der Staat durchaus Anreize geschaffen, Jugendliche einzustellen. Die Regierung in Athen senkte beispielsweise den monatlichen Mindestlohn für unter 25-Jährige auf 500 Euro, um Firmen zur Beschäftigung von Jugendlichen zu animieren. Wirkung zeigten Maßnahmen wie diese jedoch kaum.
Insgesamt kletterte die Arbeitslosenquote der Griechen auf 27 Prozent und hat sich damit seit dem Ausbruch der Schuldenkrise des Landes 2009 verdreifacht. Im europäischen Vergleich ist sie mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert der Euro-Zone, der zwölf Prozent beträgt.
Trotz der beunruhigenden Zahlen erwartet die griechische Regierung einen Aufschwung. Finanzminister Yannis Stournaras sagte im Fernsehen, die Talfahrt der Wirtschaft werde 2014 ein Ende haben. Damit werde auch die Arbeitslosigkeit zurückgehen. Am vergangenen Wochenende hatte der Minister der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärt: "Wir haben sehr gute Ergebnisse vorzuzeigen und sind aus dem Schlimmsten heraus."
Erste positive Zeichen habe es bereits gegeben: Im April 2013 sind nach offiziellen Angaben 29.000 Menschen mehr eingestellt als entlassen worden.
Notenbank rechnet mit Wachstum in 2014
Auch die griechische Notenbank prognostiziert zunächst ein weiteres Schrumpfen der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um etwa 4,5 Prozent. Ein leichtes Wachstum sei erst 2014 zu erwarten. Die griechische Wirtschaft ist seit 2008 insgesamt um 20,1 Prozent geschrumpft.
Seit 2010 stellen die internationalen Geldgeber aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) dem hochverschuldeten Griechenland Kredite im Gesamtumfang von 240 Milliarden Euro zur Verfügung. Im Gegenzug verlangen die Kreditgeber massive Einsparungen.