Folge der Energiekrise Griechische Beamte müssen Klimaanlagen drosseln

Straßenszene in Athen
Foto: Nikolas Kokovlis / NurPhoto / IMAGODie Energiekrise trifft ganz Europa hart. Die Auswirkungen unterscheiden sich allerdings je nach Land und Witterungsbedingungen: Während Schwimmbadbesucher in Deutschland wegen niedrigeren Wassertemperaturen bibbern , müssen Staatsbedienstete in Griechenland im Sommer wohl häufiger schwitzen. Behörden in dem südosteuropäischen Staat dürfen aus Energiespargründen ihre Räume nach einer staatlichen Anordnung nur noch auf 26 Grad Celsius herunterkühlen.
Die Thermostate von Klimaanlagen dürften ab sofort nicht mehr niedriger eingestellt werden, teilte der griechische Energieminister Kostas Skrekas am Donnerstag im staatlichen Rundfunk mit. Auch die Nutzung der Straßenbeleuchtung müsse auf das absolut notwendige Maß reduziert werden. Die Regierung in Athen habe sich als Ziel gesetzt, auf diese Weise in den nächsten Monaten mindestens zehn Prozent der Energiekosten des staatlichen Bereichs im Vergleich zum Vorjahr einzusparen. Bis 2030 soll der Energieverbrauch sogar um 30 Prozent reduziert werden.
Energiesparlampen, Vorhänge und Jalousien
Behörden und Kommunen, die dieses Ziel nicht erreichen, müssen die zu viel genutzte Energie selbst aus anderen Bereichen ihrer Haushalte zahlen. Diese Maßnahmen seien wegen der Energiekrise unumgänglich. Für die Klimaanlagen des Staates und die Straßenbeleuchtung habe man »jährlich Kosten um die 800 Millionen Euro«, sagte der griechische Energieminister.
Laut einem Bericht der Zeitung »Kathimerini« drohen die Energiekosten aus dem Ufer zu laufen (hier geht es zum vollständigen Bericht ). Im Jahr 2020 beliefen sie sich noch auf rund 600 Millionen Euro, für das laufende Jahr wird mit 1,17 Milliarden Euro gerechnet. Dem Blatt zufolge gibt es allerdings auch noch Einsparpotenziale: So seien Gemeinden aufgerufen, alte Glühbirnen durch Energiesparlampen zu ersetzen. Auch könnten mehr Vorhänge und Jalousien eingesetzt werden.
Das umfangreiche Energiesparprogramm beschränke sich nicht nur auf den staatlichen Bereich: Die Bürger können nach Angaben des Energieministers ihre alten Klimaanlagen und Kühlschränke mit einem vom Staat und der EU finanzierten Programm in den kommenden Monaten durch neue energiesparenden Geräte ersetzen. Die Antragsstellung soll unkompliziert online ablaufen, teilte ein Sprecher des Finanzministeriums mit.