Euro-Krise Rating-Agentur straft Spanien ab

Spaniens Wirtschaft steht vor massiven Problemen: Die US-Rating-Agentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit des Landes um zwei Stufen herabgesetzt. Die Experten rechnen mit zunehmenden sozialen Spannungen.

London/Madrid - Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Spaniens um zwei Stufen herabgesetzt. Die Bonität des Landes werde nun mit BBB- bewertet, teilte die Agentur mit. Zuvor wurde Spanien mit BBB+ zwei Stufen besser benotet. Der Ausblick bleibt zudem negativ - demnach droht eine weitere Herabstufung. Dann hätten spanische Staatsanleihen nur noch den sogenannten Ramschstatus.

Zur Begründung für die aktuelle Runterstufung wurden zunehmende wirtschaftliche und politische Herausforderungen in Spanien genannt. Standard & Poor's rechnet nach eigenen Angaben mit zunehmenden sozialen Spannungen im Land sowie mit wachsenden Dissonanzen zwischen der Zentralregierung in Madrid und den Regionen. Die verschärfte Rezession beschränke die Handlungsmöglichkeiten der Regierung, so die Agentur.

Spanien kämpft mit massiven wirtschaftlichen Problemen, die Arbeitslosenquote beträgt fast 25 Prozent. Für die Rettung der spanischen Banken haben die internationalen Geldgeber bereits bis zu 100 Milliarden Euro zugesagt. Die Krise hat in den vergangenen Wochen zudem zu vermehrten Überlegungen spanischer Regionen zur Abspaltung von Madrid geführt.

Aber auch die Entwicklung auf der Ebene der Euro-Zone sei für die Herabstufung mitverantwortlich, schreibt die Agentur. Zweifel an der Bereitschaft, die spanischen Bankschulden zu vergemeinschaften, würden den Kreditausblick belasten. Die fehlende Richtung der Politik in der Euro-Zone belaste auch den Ausblick für das Rating.

lei/Reuters/AFP
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