Europäische Zentralbank Ökonomin Schnabel kauft für die EZB Anleihen
Mit Isabel Schnabel verantwortet wieder eine deutsche Volkswirtin die umstrittenen Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank. Das gesamte EZB-Direktorium wird neu aufgestellt.
Isabel Schnabel bei einer Pressekonferenz 2016
Foto: Sebastian Gollnow/dpaDie Europäische Zentralbank (EZB) hat die Schlüsselaufgaben in ihrem Direktorium neu verteilt. Von nun an ist die deutsche Ökonomin Isabel Schnabel zuständig für das Ressort Marktoperationen.
Damit verantwortet sie die konkrete Umsetzung der Geldpolitik, also auch für das in Deutschland umstrittene billionenschwere Anleihen-Kaufprogramm. Zudem erhielt sie die Verantwortung für die Ressorts Forschung und Statistik. Schnabel trat im Direktorium die Nachfolge von Sabine Lautenschläger an, die Ende Oktober zurückgetreten war. Die Neuverteilung der Ressorts im Direktorium ist Teil eines umfassenden Wandels an der Spitze der EZB.
Seit November leitet die ehemalige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), die Französin Christine Lagarde, die Notenbank. Die achtjährige Amtszeit des Italieners Mario Draghi war im Oktober abgelaufen.
Zum Jahresende war der Franzose Benoit Coeure aus dem Führungsgremium ausgeschieden. Für ihn zog Italiens Notenbank-Vize Fabio Panetta neu in das Gremium ein. Er erhielt die Zuständigkeit für das Feld Internationale und Europäische Beziehungen; als neuer "Außenminister" der Notenbank vertritt er diese etwa bei der Eurogruppe oder beim IWF.
Zu den Änderungen bei der Ressortverteilung gehört auch, dass EZB-Vize Luis de Guindos, der im Direktorium für das Gebiet Finanzstabilität zuständig ist, nun auch das Aufgabenfeld Risikomanagement erhielt, das zuvor von Lautenschläger verantwortet wurde. Seine Zuständigkeit für die Forschung ist gleichzeitig an Isabel Schnabel gewandert. Für Chefvolkswirt Philip Lane ändert sich der Ressortzuschnitt nicht. Er bleibt weiterhin für die zentralen Ressorts Wirtschaft und Geldpolitik zuständig.
Traditionell besetzen Deutschland, Frankreich und Italien - die drei größten Volkswirtschaften der Eurozone - jeweils eine Position im EZB-Direktorium.
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