Federal Reserve US-Notenbank senkt Leitzins zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren

US-Notenbankchef Jerome Powell
Foto: Nicholas Kamm/ AFPErstmals seit 2008 hat die US-Notenbank Fed den Leitzins gesenkt. Er werde um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 bis 2,25 Prozent reduziert, hieß es.
Analysten hatten mit der Entscheidung gerechnet. Angesichts der Abkühlung der Weltwirtschaft und schwelender Handelskonflikte hatte sich der Schritt abgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatte die Fed noch vier Mal die Zinsen angehoben. Bereits im März hieß es jedoch von Notenbank-Chef Jerome Powell, für 2019 seien keine weiteren Erhöhungen vorgesehen.
US-Präsident Donald Trump dürfte die geringfügige Senkung nicht genügen. Er hatte die Geldpolitik der Notenbank wiederholt kritisiert und deutlich niedrigere Zinsen gefordert. Außerdem hatte Trump die Fed als "völlig ahnungslos" und "hartnäckigstes Problem" der US-Wirtschaft bezeichnet.
Der Leitzins, die sogenannte Federal Funds Rate, ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken über Nacht Geld leihen. Eine Senkung des Zinssatzes verbilligt Kredite, weswegen Firmen leichter investieren können und viele Bürger weniger für den Schuldendienst ausgeben müssen und damit mehr Einkommen zur Verfügung haben.
Im Zuge der verheerenden globalen Finanzkrise 2008 hatte die Notenbank die Zinsen aggressiv gesenkt, um die Wirtschaft zu stabilisieren. 2015 begann sie, den Leitzins wieder sukzessive zu erhöhen.